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„Die neueste Lehre der Geschichts- bzw. Geschichtenerzähler lautet: Rom ging nicht unter, sondern wurde „transformiert”. Im Grunde, so will man dem historisch bekanntermaßen immer ungebildeteren Publikum weismachen, damit es nicht auf dumme Gedanken kommt, im Grunde ist damals nichts besonders Einschneidendes passiert, vor allem kein Zusammenbruch einer Hochkultur als Folge des Eindringens wandernder Barbaren.

„Dass diese populäre Vorstellung der gründlichen Überarbeitung bedarf, ist das Ergebnis des Forschungsprojekts ‚Migration und Mobilität in Spätantike und Frühmittelalter’ an der Universität Tübingen, das seit 2017 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert wird und nun in die Endphase eintritt. ‚Die Welt zwischen 250 und 900 war an Mobilität gewöhnt’, zieht der Mediävist Steffen Patzold als Sprecher des Teams ein zentrales Fazit.”

Allein an der Fixierung des Zeitrahmens bemerkt der aufmerksame Leser, dass er hinter die Fichte geführt werden soll. Zum einen war auch „die Welt” vor 250 oder die von 900 bis, sagen wir, 1453 „an Mobilität gewöhnt”. Zum anderen soll die gewählte Zeitspanne „gewöhnlicher” Migration den offenkundigen Bruch kaschieren, der in ihrer Mitte stattfand. (Analog könnte man schreiben: Die Welt zwischen 1600 und 1900 war an die Mobilität von Prärieindianern und europäischen Einwanderern gewohnt.) Im 7. Jahrhundert trat noch ein völlig neues Mobilitätskollektiv in die Geschichte ein, das von der arabischen Halbinsel bis nach Spanien und Südfrankreich migrierte, wo es mit nicht mehr sonderlich mobilen, weil sesshaft gewordenen Germanen aneinandergeriet. Überhaupt war speziell die mittel- und westeuropäische Bevölkerung im 9. Jahrhundert so immobil wie der ärmste Römer um das Jahr 300 nicht. Der oben zitierte Satz ist schlechterdings Bullshit.

Althistoriker und Mediävisten sind nicht gerade die umjubelten und hochbezahlten Stars der Mediengesellschaft, und wenn sie trotzdem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, by the way ein integraler Bestandteil des tiefen Staates und für die Durchsetzung des Zeitgeistes in den Wissenschaften unverzichtbar, gesponsert werden wollen, sollten sie schon eine politisch erwünschte These apportieren.

„‚Wir beobachten nicht nur Züge und Invasionen von Barbaren, sondern auch verschiedenste Formen von Binnenmigration und ‑mobilität unterschiedlichster Gruppen’, sagt Patzold – von Händlern, Arbeitskräften verschiedenster Berufsgruppen, Intellektuellen, Pilgern, Klerikern, Diplomaten, Soldaten, Sklaven bis hin zu Sportlern, die mit ihren Betreuern zu hunderten Wettkämpfen reisten, die im Römischen Weltreich ein großes Publikum anzogen.”

Es wird hier bereits ein ganzer Fichtenwald sichtbar. Als ob zwischen einem Germaneneinfall und der Reise von Athleten zu einem Wettkampf kein wesentlicher Unterschied bestünde, vergleicht der Historiker ungerührt die Zeit der germanischen Invasionswellen im späten 4. und im 5. Jahrhundert mit der Wirtschaftsmobilität im funktionierenden Imperium Romanum in der Zeit davor, um beides in einen Eintopf namens „Binnenmigrationsbewegungen” zu verrühren. Aus dieser Perspektive könnte man auch formulieren, dass in Ost- und Westpreußen „unterschiedlichste Gruppen, von Händlern, Arbeitskräften verschiedenster Berufsgruppen, Intellektuellen, Pilgern, Klerikern, Diplomaten, Soldaten bis hin zu Sportlern” 1944f. gemeinsam mit Rotarmisten verschiedene Formen der Binnenmigration zelebrierten.“

Ganzen Artikel von Klonovsky lesen https://www.klonovsky.de/2025/07/21-juli-2025/
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„Dass sich der Deutschlandkurier dieser Sache annahm und unter Herausgeber David Bendels die Ereignisse mittels Mahnmalaufbau in Erinnerung rief, ist ein großer Gewinn für die öffentliche Debatte. Während große Medienhäuser allzu oft kontroverse Themen vorschnell relativieren oder verschweigen, wird durch die Aktion unmissverständlich aufgezeigt, dass politisches Engagement nicht nur geduldet, sondern gelebt werden muss. „Bürger wagen es, mit Symbolen in den öffentlichen Raum zu treten, um Themen sichtbar zu machen, die im politischen Alltag oft untergehen“, hieß es als Begründung seitens des Deutschlandkuriers. Eine Begründung, die so oder so ähnlich von zahlreichen gesellschaftlichen und politischen Gruppen ins Feld geführt wird. Alle naselang demonstrieren Klima-Jünger und blockieren Straßen oder stellen ebenso – nicht selten sinnfreie – Mahnmale auf. Aber die Entfernung dieses Mahnmals folgte prompt – und zwar durch die Polizei und nicht durch einwanderungsfreudige Linksextreme. Politisch Rechtsstehende werden eben nicht gleich behandelt!

Das Mahnmal von der Polizei geschändet?
Der Deutschlandkurier berichtete: „Die Polizisten verhüllten die Inschrift zunächst mit Plastikfolie, entfernten Blumengebinde, Kerzen und Opferfotos – darunter auch das Foto ihres ermordeten Kollegen Rouven Laur, der im Juni 2024 im Alter von 29 Jahren in Ausübung seines Dienstes auf dem Marktplatz von Mannheim von einem aus Afghanistan eingewanderten Islamisten mit Messerstichen in den Hals getötet wurde.“ Die Entfernung des Mahnmals durch die Polizei mag einen nicht wundern. Wird zwar ständig dazu aufgerufen, auf Missstände aufmerksam zu machen, wird aber entschieden dagegen eingeschritten, wenn die „falsche“ Meinung, nämlich Kritik an den Herrschenden, artikuliert wird. Positiv bleibt festzuhalten: Ohne den Mut der Aktivisten, ohne das Mahnmal im Herzen Berlins und ohne eine publizistische Stimme wie den Deutschlandkurier wäre dieser Vorfall wohl schnell im Alltagslärm untergegangen. Stattdessen wurde ein sichtbares Zeichen gesetzt, das weit über den Moment hinaus Wirkung entfaltet. Bendels und seine Redaktion zeigen damit, dass kritische Beobachtung und unerschrockene Berichterstattung einen festen Platz in einer funktionierenden Demokratie haben sollten. Wer unbequeme Fragen stellt, sorgt dafür, dass wichtige Themen nicht im Schatten bleiben! So steht das Berliner Mahnmal, auch wenn es nicht mehr sichtbar und demontiert ist, symbolisch für etwas Größeres: den Wert einer lebendigen politischen Kultur, die nicht auf Harmonie setzt, sondern auf Reibung, Diskussion und Mut zur Wahrheit, auch von rechts.“

https://freiburger-standard.de/2025/09/09/ein-stich-ins-politisch-korrekte-bewusstsein-warum-die-mahnmal-entfernung-in-berlin-fragen-aufwirft/
2025/10/21 20:25:52
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