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Friedrich Nietzsche

"Ich liebe die Silvesternächte und die Geburtstage. Denn sie geben uns Stunden, wie man sie sich freilich oft machen kann, aber nur zu selten sich macht, wo die Seele stillesteht und einen Abschnitt der eignen Entwicklung übersehen kann. In solchen Stunden werden entscheidende Vorsätze geboren. Ich pflege dann immer die Manuskripte und Briefe des verflossenen Jahres vorzunehmen und mir einige Notizen zu machen. Man ist für ein paar Stunden erhaben über die Zeit und tritt fast aus der eignen Entwicklung heraus. Man sichert und verbrieft sich die Vergangenheit und bekommt Mut und Entschlossenheit, wieder weiter seine Bahnen zu gehen."

(Auszug aus einem Brief an Franziska und Elisabeth Nietzsche, Bonn, Ende Dezember 1864)

In der Silvesternacht 1864 ist der zwanzigjährige Nietzsche, seit Oktober Student in Bonn, allein in seinem Zimmer. Ganz wie in dem an seine Mutter und Schwester gerichteten Brief beschrieben, verbringt er den Abend mit dem Lesen von Manuskripten und Briefen. Aus Nietzsches Tagebuch geht jedoch hervor, dass in dieser Silvesternacht noch mehr geschah ... :

SILVESTERTRAUM

Es ist still in meiner Stube, dann und wann knistern die Kohlen im Ofen, ich habe die Lampe niedergeschraubt, und es ist keine Helle im Zimmer, nur daß einige feurige breite Streifen zitternd vom Ofen aus am Boden und an dem Mahagoni meines Pianinos hingleiten.
Es sind die letzten Stunden vor Mitternacht; ich habe bis jetzt in meinen Manuskripten und Briefen gewühlt, heißen Punsch getrunken und dann das Requiem aus dem Manfred Schumanns gespielt. Jetzt verlangt es mich, alles Fremde zu lassen und nur an mich zu denken.
Drum schür ich noch einmal das Feuer, stütze dann meinen Kopf auf die linke Hand und die Sofaecke, schließe die Augen und denke nach. Der Geist durchfliegt schnell die ihm lieben Stätten und weilt in Naumburg, dann in Pforte und Plauen - und kehrt endlich zurück in mein Zimmer. In mein Zimmer? Doch was seh ich auf meinem Bett? Dort liegt jemand - er stöhnt leise, röchelt - ein Sterbender!
Und nicht allein! Herum wie Schatten steht und schwebt es. Ja die Schatten sprechen. "Du böses Jahr, was hast du mir verheißen und was gehalten? Ich bin elender als je, und du sagtest mir, daß ich Glück haben sollte. Sei verflucht!"
"Du liebes Jahr, du schautest mich zuerst so finster an, aber dein Mai tröstete mich, und dein Herbst war des Maies wehmütiger Nachklang. Sei gesegnet!"
"Du altes Jahr, viel Mühe hast du mir gemacht, aber hast mich auch entschädigt. Wir sind uns nichts schuldig, lebe wohl!"
"Ich habe gewartet und sehnlich ausgeschaut, wann du meine Wünsche erfüllen wirst. Tue es jetzt, in deiner letzten Stunde, hilf mir."
Alles blieb stumm. Das alte Jahr röchelte leise, in genauen Zwischenräumen. Es klang wie ein Seufzer.
Plötzlich wurde alles hell. Die Wände des Zimmers flogen zurück, die Decke schwebte empor. Ich sah nach dem Bett. Das Bett war leer. Ich hörte eine Stimme:
"Ihr Toren und Narren der Zeit, die nicht und nirgends ist außer in euren Köpfen! Ich frage euch, was habt ihr getan? Wollt ihr sein und haben, was ihr hofft, worauf ihr harrt, so tut das, was euch die Götter als Probe vor den Kampfpreis gestellt haben. Wenn ihr reif seid, wird die Frucht fallen, eher nicht!"
Da hob über mir der Zeiger aus, alles verschwand, es schlug zwölf, auf den Straßen rief man laut: "Hoch das neue Jahr!"

(Briefe)

(Autobiographisches aus den Jahren 1856-1869)

Nietzsches Komposition "Eine Silvesternacht" entstand ein Jahr zuvor, im Dezember 1863.

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Ich denke unsere Eltern sind einfach zusammengeblieben, weil sie nicht 7000 andere Menschen hatten, die ihnen folgten oder ihre Fotos auf irgendwelchen sozialen Netzen likten, als ihre Beziehungen mal schwer waren...
Heutzutage, wenn unsere Beziehungen gegen die Wand gefahren sind, können wir einfach online gehen und "high" werden, von diesem falschen Sinn von Sicherheit und Zuneigung...
Wir machen unseren Wert abhängig von Likes und Kommentaren, unzähligen Privatnachrichten mit schimmernden Worten, die eigentlich nichts bedeuten...
Währenddessen wird die Person, die dich liebt, ohne dass du einen Filter auf dem Gesicht hast, zur Option und die ganze Welt, die nur dein Äußeres sieht, wird zur Priorität...
Verliere nicht die Dinge aus den Augen, die echt sind, während du nach Dingen strebst, die nur nach Außen scheinen...!

Bild und Text: Unbekannte Quelle

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Forwarded from UR - Gemeinschaft
Hornung
Februar

Bedeutung:
Hornung ist die Zeit des „Horens“, also des Paarens

Weitere deutsche Alternativen:
Horner, Rebmond, Schmelzmond, Taumond

„Einst hatten wir Namen für die zwölf Monde, bei denen wir uns etwas denken konnten. Sie bestanden nicht aus Papier und Blech, sie hatten Leben und Farbe, Blühten wie die Blumen am Rain und ragten wie die Eichbäume des Waldes. Auf dem Boden unserer innersten Eigenart waren sie gewachsen, sie flüsterten zu uns von verborgener Weisheit und rauschten kostbare Geheimnisse.“

- Hermann Löns
"Versprich nichts, wenn du glücklich bist. Antworte nicht, wenn du sauer bist und triff keine Entscheidungen, wenn du traurig bist." (Autor unbekannt)

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"Mögest du Ruhe finden, wenn der Tag sich neigt und deine Gedanken noch einmal die Orte aufsuchen, an denen du heute Gutes erfahren hast." (Altirischer Segenswunsch)

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Wenn der Hornung warm uns macht, friert's im Mai noch oft bei Nacht.

Alte Bauernregel

In unseren Breiten hieß der Februar bis ins 16. Jahrhundert hinein Hornung.

"Bey denen Teutschen heist er Hornung von Horn, weil die Hirsche in diesem Monathe die Geweihe abwerffen. Er heißt auch Reben-Monath, weil in selbigen die Wein-Reben beschnitten werden".

Andere erzählen davon, dass der Begriff aus dem Althochdeutschen Hornuc kommt, was soviel wie Bastard, im Winter Gezeugter oder auch zu kurz gekommener bedeutet. Der Wortstamm spricht beiden Theorien eine Begründung zu, denn Hurna heißt so viel wie Horn, Spitze, Ecke - und den ungewollten Kindern (Bastarden oder auch Bankerten) sagte man ihre Zeugung gerne in den Winkeln (im Geheimen) des Haushalts nach, oft mals auf einer Bank, woher der Begriff Bankert für ein uneheliches gezeugtes Kind stammt.
Die Bezeichnung Hungermonat ist neuer und hier klingt schon die Fastenzeit durch, aber auch die Tatsache, daß gegen Ende des Winters die Vorräte schon mager waren.

Der Februar versichert aber auch, dass schon bald andere Zeiten kommen werden, in denen aus Not große Fülle erwächst, die den nagenden Hunger stillt. Hält der Februar Einzug, beginnt die Vorbereitung auf das Erwachen. Doch noch ist Vorsicht geboten, denn vor dem Neuanfang steht eine Übergangszeit, in der sich alles entwickeln muss. Der Keim muss noch reifen, ehe er wachsen und sich den Frühjahrsstürmen stellen kann.
Die Erdenmutter versichert den Menschen, dass sie für ihre Kinder sorgt, dass Erde und Vieh wieder fruchtbar sein und reiche Erträge liefern werden, dafür sollten wir jedes Jahr aufs Neue dankbar sein.

Quellen: Kulturkraftplatz
Weiach Blog
Claudia Liath

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Forwarded from Vom Adel der Seele
Was ist ein Kind?

Es ist Liebe,
die Gestalt angenommen hat.
Es ist Glück,
für das es keine Worte gibt.
Es ist eine kleine Hand,
die Dich zurückführt in eine Welt,
die Du schon vergessen hast.
Schön dass Du da bist,
und unser Leben reicher machst!
Kinder sind Augen,
die sehen,
wofür wir längst schon blind sind.
Kinder sind Ohren,
die hören,
wofür wir längst schon taub sind.
Kinder sind Seelen,
die spüren,
wofür wir längst schon stumpf sind.
Kinder sind Spiegel,
die zeigen,
was wir gerne verbergen.

Altes chinesisches Sprichwort
Denn die Arme der Liebe halten Dich gut,
sie halten Deine Gegenwart,
Deine Vergangenheit,
Deine Zukunft,
die Arme der Liebe umfassen Dich ganz…

«Antoine de Saint-Exupery»
Bild: pixabay.com

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"Die Schönheit der Erde kann man nicht kaufen. Sie gehört dem, der sie entdeckt, der sie begreift und der es versteht, sie zu genießen." (Henry Bordeaux)

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Frauen in den Augen eines gestandenen Mannes.
Es ist faszinierend, den Körper einer Frau zu berühren, zu umarmen und zu streicheln.
Einige Falten im Gesicht, einige Narben auf dem Bauch, einige Dehnungsstreifen, bringt eurer Schönheit keinen Abbruch.
Denn ihr habt gelebt und ihr habt mit dazu beigetragen, unser Leben liebenswert und lebenswert zu machen.
Also passt auf uns auf, passt auf euch auf und liebt euch.
Schönheit ist alles das, was aus Liebe geschieht.

Paul Hase

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" Wir müssen unsere Kinder

lehren die Erde zu riechen,

den Regen zu kosten,

den Wind zu berühren,

die Dinge wachsen zu sehen,

den Sonnenaufgang zu hören

und sich zu kümmern."

- Unbekannt -

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"Das beste Mittel, jeden Tag gut zu beginnen, ist, beim Erwachen daran zu denken, ob man nicht wenigstens einem Menschen eine Freude machen könne." (Friedrich Nietzsche)

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Kommt gut in den Tag und ins Wochenende 💚

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Du bist nackt gekommen,
Du wirst nackt gehen.
Du bist schwach angekommen,
Du wirst schwach gehen.
Du kamst ohne Geld und Dinge,
Du wirst gehen, auch ohne Geld und Dinge.
Dein erstes Bad? Jemand hat dich gewaschen,
Dein letztes Bad? Jemand wird dich waschen.

Das ist das Leben!!!

Warum also so viel Boshaftigkeit, so viel Neid, so viel Hass, so viel Missgunst und so viel Egoismus?

SEI NETT zu allen, lächle oft und tue gute Taten. Denk daran, dass unsere Zeit auf der Erde begrenzt ist, verschwende sie nicht mit Nutzlosigkeit.

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Den Frauen Heil
Den Frauen Heil! Ein Hoch den jungen Blüten, Zu denen sehnend noch das Auge blickt, Den Frauen, die des Hauses Altar hüten, Mit keuschem Sinn und Anmut reich geschmückt, Die eine Götterhand zur Lebensreise Als gute Engel freundlich uns verlieh, Den Frauen Heil, zu ihrem Ruhm und Preise Wach auf, du schönste Harmonie!

Julius Beeger

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Kannst du die alten Lieder noch spielen?
Spiele, Liebling. Sie wehn durch mein Weh
wie die Schiffe mit silbernen Kielen,
die nach heimlichen Inselzielen
treiben im leisen Abendsee.

Und sie landen am Blütengestade,
und der Frühling ist dort so jung.
Und da findet an einsamen Pfade
vergessene Götter in wartender Gnade
meine müde Erinnerung.

Rainer Maria Rilke

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Liebe berauscht, sagt man
Liebe ernüchtert, sagt man
Liebe lässt klar sehen, sagt man
Liebe macht blind
Liebe verdirbt
Liebe veredelt
Liebe stärkt
Liebe schwächt
Liebe bringt Pein
und Liebe bringt Glück.

Wo ist jener Sagtman?

Liebe macht gar nichts,
erwidere ich ihm.
Wir machen die Liebe zu dem
was sie uns wird.

Gottfried Keller

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Manche Menschen in deinem Leben sind wie Schnittblumen.
Du erfreust dich eine Weile an ihrer Blüte, bis sie verwelken und verschwinden.
Andere Menschen widerrum sind wie Bäume.
Sie schlagen Wurzeln in deinem Leben um langsam mit dir an deiner Seite zu wachsen. Sie verblühen niemals.
Wenn du sie pflegst, leben sie dein Leben mit dir.

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2025/07/02 01:28:48
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