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WER WURZELN HAT VERMAG AUF STEINEN ZU WACHSEN

Wer Wurzeln hat vermag sogar auf Steinen zu wachsen. Dies gilt nicht nur für die Bäume im Druidenhain, sondern im übertragenen Sinne auch für uns Menschen. Im Verlauf der letzten Jahrtausende haben immer wieder Machtsysteme uns unserer Wurzeln beraubt. Heute hat die Globalisierungs-Ideologie die eigene Kultur wieder einmal zum Feindbild auserkoren. Dahinter verbirgt sich eine unreflektierte Selbstentfremdung, die insbesondere bei uns Deutschen pathologische Ausmaße angenommen hat.

Eines der grundlegendsten Anliegen meiner Literatur ist es, uns wieder mit unserem eigenen indigenen Erbe zu verbinden, das ein mythisches Vermächtnis ist. Dies gibt uns nicht nur Stärke und Weisheit durch Selbsterkenntnis ein, sondern läßt uns auch begreifen, was das Menschsein auf dieser Erde bedeutet. Es macht uns wieder zu Indigenen und damit zu Hütern dieses Landes. Ein Dakota-Indianer sagte einmal zu mir, daß die Sprache eines Volkes den Geist des Landes atmet.

Als Dichter bin ich zu dem Schluß gekommen, daß uns das mythische Denken fehlt. Es ist nicht nur die Grundbedingung für alle Poesie, ich denke, daß wir es auch dringend benötigen, um unser Sein und die letztendlich mysteriöse Existenz aller Dinge tiefenseelisch zu erfassen. Unsere keltischen Ahnen schauten die ewige Fruchtbarkeit unseres Planeten als nie versiegenden heiligen Urschoß im Inneren der Erde, den berüchtigten heiligen Gral, den sich der Klerus umdeutend vereinnahmte und damit sinnentstellte.

Die Menschheit versteht seitdem nicht mehr, daß die Welt das Heilige ist, aus dem Seelischen, oder modern ausgedrückt, aus dem Subquanten-Energiefeld hervorgehend. Die Germanen schauten neun Welten und wußten, daß die Erde die Mittlere davon ist, zwischen Mikro- und Makrokosmos gelegen. Doch die Massenmedien bringen uns mit ihren Memen fälschlich bei, Mythen seien Fehlannahmen, wenn nicht gar Lügen aus Unwissenheit.

So wie Träume die Seelensprache eines Menschen sind, so sind Mythen die - durchaus auch geschichtliche - Traumsprache eines Volkes, und kollektiv der Menschheit. Zudem sind Mythen aber auch die von Dichtern, Seherinnen und Schamanen in Trance geschaute Seelensprache der Welt selbst.

Als ich durch das Steinlabyrinth des Druidenhaines ging, war an diesem Ort die ganze Kraft der Vergangenheit Gegenwart. Es wurde greifbar spürbar: Wir sind nicht durch Jahrtausende von unseren Vorfahren getrennt, sondern wir leben im nämlichen Raum wie sie einst. Daher bringt uns das Land unsere Ahnen im wahrsten Sinne des Wortes ahnbar nah. Genau auf dem Gipfel des Großen Feldberges im Taunus, Brunhildisfelsen genannt, wurde die Walküre Brunhild von Siegfried wachgeküßt. Wir können diese Plätze als Horte unseres Erbes aufsuchen und uns beispielsweise dort niederlegen, wo einst Brunhilde schlief. Vielleicht teilen sich uns dann ihre einstigen Träume mit. Denn unsere Geschichten sind die Schichten des Landes.

Die Archäologie ist sich zwar nicht sicher, ob sich unsere Ahnen den Druidenhain erbaut haben oder ob er ein Naturphänomen darstellt, sicher scheint aber, daß jene ihn als heiligen Naturtempel ihrer Götter ansahen und sie die Stätte dementsprechend für ihre Zeremonien nutzten. Einige vermutlich von Menschenhand gefertigte schalenförmige Vertiefungen finden sich in den Steinblöcken, um darin weihevollen Regen aufzufangen und etwa am 1. Mai für den Minnetau zu verwenden.

Ich denke, wenn wir nicht wieder unsere Wurzeln aufnehmen und sie durch Wissen bewässern und die gerade uns Deutsche betreffende traumatische Selbstentfremdung dadurch nicht ausheilen, werden wir als Menschen orientierungslos und als Volk von diesem Planeten verschwinden. Denn wer nicht mehr weiß, wer er ist, löst sich auf. Der positive Umkehrschluß gilt aber auch: Wir werden überleben, wenn wir uns erinnern, buchstäblich nicht selbstvergessend werden.
In Zeiten größter Naturnot mit all dem verheerenden Artensterben ist es außerdem mehr als fatal sich seiner naturverehrenden und naturbegreifenden Vorfahren nicht erinnern zu wollen und sie sich weiterhin als Barbaren verzeichnen zu lassen. Daraus resultiert ja sodann die im Denken und Fühlen verankerte pathologische Selbstverachtung unseres Volkes als verdeckter Minderwertigkeitskomplex. Die in Wahrheit aus ihrer geradezu metaphysischen Götter-Kosmologie heraus erstaunlich musischen Germanen waren mit ihrer Thingkultur Basisdemokraten. Keine andere Kultur ihrer Zeit verehrte Frauen und das Weibliche in Göttinnen so sehr wie sie. Doch all jene faszinierenden Dinge erfahren wir nicht durch unsere Medien, Schulen und Universitäten. Es wird vor uns versteckt, damit wir uns nicht interessieren und identifizieren.

Das Menschsein hat weit mehr zu bieten, als das, was uns in unserer überkommerzialisierten Zivilisation davon erzählt wird. Weite Seelenräume will meine visionäre Literatur im Inneren der Menschen auftun, daß jene wachsam träumen, sich in ihrem Geist die Synapsen zu ihrem inneren Wurzelwerk sich verzweigen. Denn wer Wurzeln hat, der vermag sogar auf Steinen zu wachsen. ©ALEXANDER A. GRONAU

  www.BibliothekNemeton.de

Anmerkung: Der Druidenhain ist in der Fränkischen Schweiz gelegen. Das Besondere an der Region meiner Heimat ist, daß sie in der Historie sowohl keltischer als auch germanischer Kulturraum war.

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Es gibt Momente, in denen die Schleier zwischen den Welten dünner wird, zarte Augenblicke, in denen du spürst, dass etwas in dir erwacht. Es ist der Ruf deiner Seele, deiner inneren Zauberin, der alten Seherin in dir, die dich erinnert; denn du bist nicht hier, um dich anzupassen. Du bist hier, um dich zu erinnern, zu heilen, zu wandeln.

Denn deine Magie kommt nicht aus dem Außen. Sie entfaltet sich aus dir heraus, dann, wenn du still wirst. Wenn du dich mit Mutter Erde verbindest, das Wispern der Bäume hörst, das Flüstern der Kräuter spürst und dem Tanz des Windes folgst. Sie zeigt sich, wenn du dem Ruf deiner Intuition folgst, und du beginnst, das Unsichtbare zu ehren, in dir und um dich herum.

In einer Welt, die laut ist und schnell, wird der Ruf nach Rückverbindung lauter denn je. Gehe barfuß, entzünde dein Licht, erinnere dich, denn du trägst die uralten Zeichen bereits in deinem Herzen.

Und wenn du beginnst, diesen Zeichen wieder zu vertrauen, beginnt deine wahre Magie sich zu entfalten. ©Maria Solva Roithinger

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Neptun und Saturn an der kosmischen Spalte

Es ist ein bemerkenswertes Jahr, das Jahr 2025 !

Die Mondfinsternis, die Tag-und-Nacht-Gleiche und die Sonnenfinsternis brachten bereits starke Energien des Wandels und des Umbruchs. Nun folgt das nächste Großereignis: Am 25.5.2025 treffen sich die langsamläufigen Giganten Neptun und Saturn zu einer Konjunktion. Schon dies verheißt mächtige Veränderungen: Die Auflösung von Bestehendem, die Transzendenz des Materiellen und den Fall materieller und geistiger Grenzen.

Bei der letzten Konjunktion der beiden Riesen 1989 fiel die Deutsch-deutsche-Mauer, das Symbol des Eisernen Vorhangs. Aber nun findet dieses Treffen auch noch in der kosmischen Spalte statt, dem Moment des Nichts und des Potenzials von allem. Der Umbruch, die Wandelzeit, erfasst unser ganzes Sein!
©Stefan Brönnle

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Der Wald bringt uns immer wieder auf die Beine, das Seelische ins Gleichgewicht. 🌳
©Wolf Dieter Storl

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Meister Eckhart und das Seelenfünklein 🌿

"Willst du wissen, was Seligkeit ist, musst du zuvor begreifen, was das Etwas in der Seele ist, aus dem Erkennen und Wollen hervorgeht."

Der wahrscheinlich bedeutendste deutsche Mystiker des Mittelalters war Meister Eckhart (1260-1327).

Er lehrte, dass jedem Menschen ein "göttlicher Funke" innewohne, der ihm eigen sei. Man muss nur in diese Wirklichkeit erwachen.
Dieses Etwas ist in der Seele, und von ihm kommen Wissen und Wollen her.

Es ist in jeder menschlichen Seele, in der es Erkennen und Wollen gibt. Christen haben es ebenso wie Heiden. Nicht von besonderer Gnadenausstattung ist die Rede, nicht von mystischer Begabung, sondern von der Natur der Seele, die mehr ist als Wissen oder Wollen. Eckhart spricht von deren tätigen Grund, vom Innersten der Seele.

Das Seelenfünklein ist ein urdeutscher Begriff, manchmal ist auch vom Fünklein des Gewissens die Rede. Das Seelenfünklein ist Eckhart das Eine, das Einzig-Eine. Es ist nicht nur rein-geistig, es wird ihm zur absoluten Geistigkeit. Er rückt es ganz nahe an Gott heran. Nur Gott kommt da hinein, und auch er nicht als Einzelperson, sonder insofern er die eine unergründliche Gottheit ist.

Der Seelenfunke ist wesenhaft eins mit der Gottheit, dem überwesenden Wesen, der stillen Wüste, dem geheimnisvollen "Nichts".
Nach den Lehren der Kirche war diese Anschauung Ketzerei und Eckhart wurde exkommuniziert und nach seinem Tode aus der Kirche geworfen.

Quellen: Manfred Ehmer
               Meister Eckhart Gesellschaft
               Edred Thorsson

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Sie zeigt sich… leise, schattenhaft, fast schüchtern, und doch ist sie eine mächtige Zauberpflanzen. Belladonna, die schöne Dame, die dunkle Königin der Dämmerung, die Tollkirsche beginnt nun, ihre zauberhaften Blütenkelche zu öffnen. Ein zarter Hauch aus einer anderen Welt weht durch das Grün, wenn sie sich der Welt offenbart.

Einst war sie Begleiterin der weisen Frauen, der Seherinnen und Hexen, eine Schwellenhüterin zwischen den Welten, zwischen Leben und Tod, zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem. In ihren Blüten ruht ein altes Wissen, eine weise Magie, die nicht immer sanft lockt, sondern auch fordert, prüft und offenbart.

Sie ist keine Pflanze für Spiel und Zeitvertreib, sie verlangt Respekt, Achtung und Hingabe. Ihre Schönheit ist gefährlich, ihr Geist kraftvoll. Wer mit ihr arbeitet, muss bereit sein, tief zu blicken, auch in den eigenen Schatten.

So steht sie nun, wie eine Wächterin, am Rand des Weges. Und flüstert dir zu:
„Komm und tritt näher, wenn du bereit bist, dir wahrlich selbst zu begegnen…“ ©Maria Solva Roithinger

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Liebe Freunde,
wir stehen an der Schwelle zu einer neuen Phase, einer Zeit, die uns noch einmal herausfordern wird, tiefer zu fühlen, klarer zu erkennen und bewusster zu leben. Diese Phase verlangt von uns mehr denn je, in unserer Mitte zu bleiben, auch wenn im Außen Stürme toben.

Es wird sich zeigen, wie sehr wir in der Lage sind, unseren inneren Frieden zu bewahren, trotz allem, was uns begegnet. Ob wir inmitten des Chaos das Licht in uns nicht verlieren, sondern es mutig weitertragen.

Mein Herzensrat an euch:
Wählt nicht die Angst. Wählt das Vertrauen. Vertraut Gott, dem Universum, und eurem inneren Wissen. Euch wird nichts geschehen, wenn ihr im Vertrauen und in der Liebe bleibt.

Lasst euch nicht beirren von all dem Lärm im Außen. Lauscht lieber eurer Intuition, der leisen, aber klaren Stimme in euch. Sie kennt euren Weg. Sucht immer wieder bewusst eure Mitte auf. Lenkt den Fokus nicht auf das, was euch schwächt, sondern auf das, was euch stärkt: Eure Wahrheit, euer Licht, eure Liebe.

Lernt, euch selbst wirklich, aus tiefstem Herzen, zu lieben. Nicht aus dem Verstand heraus, sondern mitfühlend, sanft und ehrlich. Nur wer sich selbst liebt und achtet, kann wahrhaft andere lieben und schützen. Haltet eure Energie rein. Meidet das, was euch innerlich vergiftet. Seid achtsam mit dem,
was ihr denkt, fühlt und sprecht.

Denn alles geschieht nach einem größeren Plan.
Was jetzt geschieht, ist gewollt, getragen von einer höheren Ordnung, geführt von einer liebenden Kraft, die uns alle verbindet.

Zum Schluss möchte ich euch von Herzen danken:
Danke, dass du da bist.
Mit deiner Liebe, deiner Präsenz, deinem Mut trägst du dazu bei, dass sich die Schwingung auf dieser Erde erhöht. Dass Heilung möglich wird. Dass Wandel geschehen kann.
Ich glaube an dich. Ich sehe dein Licht.
Und ich danke dir, von Seele zu Seele, für dein Sein, für deinen Weg, für dein Mitwirken.

Schön, dass es dich gibt

Ich wünsche dir Kraft, Liebe und inneren Frieden.

In tiefer Verbundenheit,
©Werner Schrägle

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Schon gewusst?

Grüne Schimmelpilze, insbesondere Penicillium chrysogenum, sind die Quelle des Antibiotikums Penicillin. Alexander Fleming entdeckte 1928 Penicillin, als er einen grünen Schimmelpilz in einer Petrischale fand, der die Bakterien in der Kultur abtötete. Penicillin ist ein wichtiger Bestandteil der Antibiotika und wird zur Behandlung bakterieller Infektionen eingesetzt. - Netzfund

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Tacitus und die Germania

in der Mitte des 15. Jahrhunderts fand man im Kloster Hersfeld im Hessischen Bergland eine dünne Handschrift, die eine Schrift des römischen Historikers Publius Cornelius Tacitus enthielt: De origine et situ Germanorum, Über Ursprung und Sitz der Germanen. Es war die einzige bis heute gefundene Abschrift des kurz vor 100 nach Chr. entstandenen Werkes und damit ungeheuer wertvoll. 1455 kamen die Pergamentblätter nach Italien, wo der Text 1470 in Venedig mit den neuesten technischen Errungenschaften des Buchdrucks gedruckt wurde. Drei Jahre später erschien eine gedruckte Ausgabe auch in Deutschland. Es sollten noch etliche Jahre vergehen, bis deutsche Humanisten den besonderen Wert der Germania, wie sie auch genannt wurde, entdeckten. Das 1400 Jahre alte lateinische Büchlein nahmen sie zum Anlass, in den darin beschriebenen Barbaren die frühesten Deutschen zu sehen.
Am Wert des Werkes ändert diese falsche nationale Vereinnahmung nichts, ist es doch als Abhandlung über ein Barbarenvolk in der antiken Literatur der Römer und Griechen einmalig.

Der Verfasser Tacitus lebte von etwa 55 bis 120 nach Chr. und bekleidete wichtige politische Ämter, unter anderem das eines Konsuls und eine Statthalterschaft. Man feierte ihn als eloquenten Redner, der Nachwelt galt er als großer Geschichtsschreiber. In den Annalen und Historien schildert er die Ereignisse des 1. Jahrhunderts bis in seine unmittelbare Gegenwart. Auch in diesen Werken spielen die Kriege gegen die Germanen eine herausragende Rolle.

Die Germania ist eine ethnografische Abhandlung. Zwar entspricht sie nicht modernen wissenschaftlichen Ansprüchen, gleichwohl ist es keine bloße Fabelei. Nicht selten stießen Archäologen auf Funde, die die Schilderungen des Tacitus bestätigten. Wie kam er zu seinen Informationen? Zum einen griff er auf historische Schriften wie Caesars Bellum Gallicum und das umfangreiche Werk von Plinius dem Älteren zurück. Zum anderen befragte er Augenzeugen, die mit germanischen Stämmen unmittelbaren Kontakt gehabt hatten: Soldaten, Beamte, Kaufleute, wobei Letztere am weitesten herumkamen. Ob er selbst im Grenzgebiet an Rhein oder Donau war, Ist nicht bekannt. Doch Tacitus hatte noch eine andere Quelle: allgemeine Klischees über die Barbaren, die man in der Antike als unzweifelhafte Wahrheiten ansah, die aber aus heutiger Sicht den Blick auf die wirklichen Lebensbedingungen der Germanen verstellten. Aus diesem Grund verbinden sich bei Tacitus Fantastereien mit realistischen Berichten.

Was er mit der Germania bezweckte, ist umstritten. Eine bloße Informationsschrift sollte es mitnichten sein, und auch hinter ihr stünde eine persönliche Sichtweise. So bleiben nur Fragen und Mutmaßungen: Wollte er Rom vor den Germanen warnen und zum Krieg gegen sie antreiben?
Wollte er sie als unvernünftige Barbaren, als unbelehrbare Wilde darstellen? Wollte er den zivilisierten, doch dekadenten Mitbürgern ein Beispiel geben von einem einfachen Volk, dem Tugenden wie Kriegerehre und Keuschheit noch etwas galten? Die Römer sahen das Bild der Fremden und Wilden ethnozentrisch wie mancher moderne Europäer oder Amerikaner. Der Historiker geht so weit, dass er in der »Interpretatio Romana« selbst die Götter und Stammesinstitutionen mit römischen Begriffen benennt. Trotzdem stellt die Schrift eine außerordentlich wichtige Quelle für die Kultur der Germanen im 1. Jahrhundert nach Chr. dar.

Tacitus geht dabei nach einem strengen Muster vor. In der Einleitung spricht er vom germanischen Land, vom Ursprung des Volkes und von seinen Eigenarten. Dann behandelt er das öffentliche Leben: Wirtschaft, Heer, Religion, die Volksversammlung, die Rechtsvorstellungen, die Kriegergefolgschaft und ihre Pflichten. Es folgen die Erscheinungen des privaten Lebensbereichs: Siedlungen und Häuser, Kleidung, die Ehe, die Erziehung der Kinder, das Erbrecht, Fehdewesen und Gastfreundschaft, das häusliche Leben, Essen und Trinken, die Spiele, die Schicht der Unfreien, die Bearbeitung der Felder und die Sitten der Totenbestattung.

Im zweiten Teil seiner Schrift widmet sich Tacitus ausführlich den Völkerschaften und Stämmen Germaniens, von den Grenzgebieten zum Imperum über das Landesinnere bis zu den kaum bekannten Völkern im Norden und Osten.

✍️Die Geschichte der Germanen von Arnulf Krause

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Litauen: Europas vergessene Großmacht

Über Litauens Geschichte ist heute oft nur wenig bekannt – und dabei war Litauen jahrhundertelang sogar eine europäische Großmacht.

In der Sowjetunion wurden die bis dahin unabhängigen Staaten Litauen, Lettland und Estland ungeachtet ihrer sprachlichen, kulturellen und historischen Eigenheiten als „baltische Republiken“ zusammengefasst. Das wirkt bis heute fort: Litauen wird oft mit Lettland verwechselt oder erhält unnötige Zusatzbezeichnungen wie „baltischer Staat“ oder „Baltenrepublik“. Dabei hat es eine ganz andere historische Entwicklung durchlaufen als Lettland oder Estland.

Das Großfürstentum Litauen als europäische Großmacht

Im 13. Jahrhundert begannen Kreuzritter des Deutschen Ordens mit der Eroberung des östlichen Ostseeraums. Dort lebten baltische Stämme, die Vorfahren der heutigen Litauer und Letten, sowie die ostseefinnischen Völker der Esten und Liven. Während die Territorien der heutigen Staaten Estland und Lettland von den Kreuzrittern unterworfen wurden, widersetzten sich die Litauer den Eindringlingen. Ihre Großfürsten Vytenis, Gediminas und Algirdas trieben außerdem die Expansion ihres Reichs nach Südosten voran. Auf dem Höhepunkt seiner Macht umfasste das litauische Großfürstentum auch in etwa die Gebiete der heutigen Staaten Ukraine und Belarus und reichte von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer. Zentrum dieses Großreichs war zuerst Trakai mit seiner bekannten Wasserburg, 1323 gründete Gediminas die heutige litauische Hauptstadt Vilnius.

Der litauisch-polnische Staatenbund

1386 ging Litauen eine Union mit dem Königreich Polen ein, und 1410 besiegte der litauische Großfürst Vytautas in der Schlacht bei Tannenberg (Grunwald) den Deutschen Orden. 1569 festigten Litauen und Polen ihren Staatenbund durch die sogenannte Lubliner Union. Es entstand eine Adelsrepublik, die bis Ende des 18. Jahrhunderts bestand und im Zuge der polnischen Teilungen nach und nach von der europäischen Landkarte verschwand. Erst ab diesem Zeitpunkt teilte Litauen das Schicksal Lettlands und Estlands, die schon vorher an das russische Zarenreich gefallen waren.

Die Folgen dieser engen Bindungen zu Polen sind in Litauen bis heute zu spüren – und sorgen oft genug auch für Streit über die Deutungshoheit über die gemeinsame Geschichte. Vor allem aber fühlen sich die Litauer als Erben einer europäischen Großmacht und wundern sich oft genug, wie wenig die übrigen Europäer heute davon wissen. Die Namen der früheren Könige und Großfürsten wie Mindaugas, Gediminas, Algirdas, Vytautas oder Kęstutis sind überaus beliebte Vornamen, und bis heute ist Litauen wie Polen stark katholisch geprägt. Lettland wurde dagegen sprachlich und kulturell von Deutschland beeinflusst und im 16. Jahrhundert evangelisch-lutherisch. Ist in der lettischen Hauptstadt Riga das hanseatische Erbe unübersehbar, ist es in Vilnius der Barock. Bis heute lieben die Litauer die Symbole ihrer einstigen Großmacht. So wurde auch mit viel Aufwand das im 18. Jahrhundert zerstörte und später abgetragene großfürstliche Schloss in Vilnius wiederaufgebaut und ab 2009 für Besucher eröffnet – damit auch ja niemand vergisst, wie mächtig Litauens einst war.
©Berthold Forssman

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Die Menschen denken, dass alleine sein einsam macht,
aber ich denke, dass stimmt nicht.

Von falschen Menschen umgeben zu sein, ist die einsamste Sache der Welt. ©Kim Culbertson

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Die Wahrheit ist weder rassistisch noch faschistisch, weder links noch rechts, weder unangemessen noch "nicht hilfreich".

DIE WAHRHEIT IST IMMER DIE WAHRHEIT.

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2025/07/08 03:08:15
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