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„Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen“

Das berühmte Zitat wird fast immer Platon zugeschrieben. Doch in den Schriften des Philosophen findet sich kein solcher Satz. Tatsächlich stammt es von George Santayana (1863–1952), einem spanisch – amerikanischen Philosophen, der es 1917 in seinen Soliloquies in England formulierte:

„Only the dead have seen the end of war.“


Die falsche Zuschreibung 👎

1962 zitierte General Douglas MacArthur in seiner Abschiedsrede an der Militärakademie West Point die Worte – und nannte Platon als Quelle. Von da an verbreitete sich die Legende. Später griffen auch populäre Medien wie der Film Black Hawk Down (2001) das Zitat auf, erneut mit Platons Namen. So wurde aus einer modernen Reflexion eine scheinbar antike Wahrheit.

Bedeutung des Zitats 📜

– Santayana wollte auf die Erfahrung des Ersten Weltkriegs reagieren: Kriege enden nicht wirklich, sie kehren in neuen Formen wieder

– Die falsche Zuschreibung an Platon verstärkte die Wirkung: Wenn schon der Philosoph der Antike dies gesagt hätte, müsste es ein Naturgesetz der Geschichte sein

"Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln."
- Carl von Clausewitz; Vom Kriege, 1. Buch, 1. Kapitel, Unterkapitel 24

Das Bild 🖼

Das Gemälde Der Tod reitet über das Schlachtfeld von Werner Wilhelm Schuch (1843–1918) entstand um 1890. Es zeigt den personifizierten Tod, in rotem Mantel, auf einem schwarzen Pferd über ein Schlachtfeld ziehend – eine Allegorie, die an den Dreißigjährigen Krieg erinnert. Schuch, ursprünglich Architekt, wandte sich in den 1870er Jahren der Malerei zu und spezialisierte sich auf Historien- und Landschaftsdarstellungen. Sein „reitender Tod“ ist Teil einer langen europäischen Tradition, in der Krieg und Tod als untrennbare Gefährten erscheinen.

#IMPERIUM

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🐾 „Tausend Küsse“ – Hundegräber im Römischen Reich 🐶

Dass die Liebe zum Hund keine moderne Erfindung ist, zeigen berührende Zeugnisse aus der römischen Kaiserzeit. Schon im 2. Jh. n. Chr. finden wir Grabsteine, die nicht Menschen, sondern Tieren gewidmet sind – und die Sprache der Trauer ist erstaunlich vertraut. 

📜 In Salerno, Italien, (CIL X 659, um 100 n. Chr.) fand sich eine Inschrift, hier auf Deutsch übersetzt:

Tausendmal hast du mich herzig geküsst, Nie tust du es wieder.
Nie wirst du mir wieder so lieblich am Hals schlummern.
Trauernd im eigenen Grab aus Marmor leg’ ich dich nieder, Dass wir im Tode vereint würden auf ewige Zeit.“


– Übersetzung nach Otto Keller, 1909 


🏛🐕 Solche Inschriften zeigen, dass Hunde in der römischen Welt nicht nur Wächter oder Jagdgefährten waren, sondern auch Familienmitglieder. Sie begleiteten ihre Besitzer im Alltag, erhielten Namen, wurden in Kunstwerken dargestellt – und im Tod beweint.

#VestigiaHistoriae

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Forwarded from HISTORIA MUNDI REDAKTION (LEGATVS LEGIONIS)
Die fünf Onkel der Freimaurerei 🤫
Die große Verschwörung, Episode 7

Im Revolutionsjahr 1848* tauchte folgender Ausdruck auf: die „fünf Onkel der Freimaurerei“.

💡 *1848 war das Jahr der Märzrevolution, die als Teil der europaweiten Revolutionen von 1848/49 das Streben nach bürgerlichen Freiheiten, Volksherrschaft und nationaler Einheit in vielen Staaten auslöste.

👑 Die Bonaparte-Brüder und die Logen

Gemeint waren die Brüder Napoleons – Joseph, Lucien, Louis, Jérôme und Napoleon selbst. Kaum eine andere Dynastie war so eng mit den Logen verflochten.

Joseph Bonaparte wurde 1804 Großmeister des Grand Orient de France, Louis Bonaparte sein Stellvertreter, Jérôme Bonaparte führte die westfälischen Logen als König von Kassel. Lucien, der Architekt des Staatsstreichs von 1799, war ebenfalls Mitglied. Und Napoleon? Ob er selbst initiiert wurde, bleibt unklar – doch er war von Freimaurern umgeben: Minister, Marschälle, Diplomaten. Unter seiner Herrschaft stieg die Zahl der Logen in Frankreich von rund 300 auf über 1.200.

⭐️ Glanz und Schatten der Freimaurerei

Für die einen war dies ein goldenes Zeitalter der Freimaurerei: Netzwerke von Brüdern, die Loyalität, Bildung und Fortschritt verbanden. Für andere jedoch war es ein dunkles Geflecht von Macht und Intrige.

Schon seit dem 18. Jahrhundert war die Freimaurerei Ziel von Misstrauen – die Kirche hatte sie 1738 verurteilt, konservative Kräfte sahen in ihr eine geheime „Staatsmacht im Staat“. Nach der Französischen Revolution wurde sie gar als Motor der Umstürze verdächtigt.

🕵️‍♂️ Macht, Rituale und Verdacht

So erschien es vielen Zeitgenossen verdächtig, dass die Bonapartes ihre Macht über Logen und Rituale absicherten. Kritiker warfen ihnen vor, die Freimaurerei als politisches Werkzeug zu missbrauchen: zur Kontrolle von Eliten, zur Verbreitung bonapartistischer Loyalität, zur Tarnung von Intrigen.

Als 1848 Louis-Napoléon Bonaparte, der Neffe von Kaiser Napoleon Bonaparte, Präsident der Zweiten Republik wurde, erinnerte man sich an diese fünf Onkel – und sah in ihm nicht nur den Erben Napoleons, sondern auch den Sprössling einer „dynastischen Freimaurerfamilie“.

#TheGreatConspiracy

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Livia Drusilla – Die Mutter des Prinzipats 👸🏻
Kaiser Roms – Spezialfolge

In der Geschichte des römischen Kaisertums gibt es kaum eine Frau, die so diskret und zugleich so nachhaltig gewirkt hat wie Livia Drusilla. Sie war keine Regentin im formellen Sinne, doch ihr Einfluss durchdrang die ersten Jahrzehnte des Prinzipats – politisch, familiär, symbolisch.

Geboren 58 v. Chr. in eine der ältesten Patrizierfamilien Roms, die Claudier, war Livia von Anfang an Teil jener aristokratischen Elite, die das republikanische Rom prägte. Ihre erste Ehe mit Tiberius Claudius Nero, einem Gegner Octavians, brachte zwei Söhne hervor: Tiberius, den späteren Kaiser, und Drusus, den Vater des Kaisers Claudius.

Die Heirat mit Octavian – ein politischer Pakt 👰🏻

Im Jahr 38 v. Chr. heiratete Octavian Livia, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt mit Drusus schwanger war. Die Ehe war nicht nur privat, sondern hochpolitisch: Sie verband die aufstrebende julische Linie mit der traditionsreichen claudischen. Diese Verbindung wurde zur Grundlage der späteren julisch-claudischen Dynastie, die Rom über ein Jahrhundert regieren sollte.

Die Ehe zwischen Augustus und Livia dauerte über fünf Jahrzehnte – ungewöhnlich lang für die damalige Zeit. Obwohl sie keine gemeinsamen Kinder hatten, wurde Livia zur zentralen Figur im kaiserlichen Machtgefüge.

Matrona und Machtfigur 👸

Livia verkörperte das Ideal der römischen Matrona: bescheiden, tugendhaft, häuslich. Doch hinter dieser Fassade agierte sie als Beraterin, Vermittlerin und strategische Akteurin.

Sie verwaltete ein riesiges Vermögen, darunter Besitzungen in Gallien und Ägypten und unterhielt ein eigenes Netzwerk aus Klienten, Beamten und Vertrauten.

Sie war in politischen Entscheidungsprozessen präsent, wenn auch nie offiziell.

Augustus ehrte Livia mehrfach öffentlich:

Sie erhielt den Titel Augusta, ein Novum für eine lebende Frau.

Sie durfte eigene Münzen prägen – ein Zeichen kaiserlicher Repräsentation.

Sie wurde auf dem Ara Pacis dargestellt, als Symbol für Frieden und Ordnung.

Dynastische Strategie 👨‍👩‍👧‍👦

Livia war die Mutter von Tiberius, Großmutter von Claudius, Urgroßmutter von Caligula und Ururgroßmutter von Nero. Ihre Linie dominierte das römische Kaisertum über ein Jahrhundert.

🤫 Antike Autoren wie Tacitus, Cassius Dio und Sueton unterstellen ihr folgende Intrigen:

-Den frühen Tod von Marcellus, dem Neffen des Augustus.

-Die Ausgrenzung von Gaius und Lucius Caesar, Söhne von Agrippa.

-Die Verbannung von Agrippa Postumus, dem letzten männlichen Enkel des Augustus.

Ob diese Vorwürfe historisch haltbar sind, bleibt umstritten. Doch sie zeigen, dass Livia als aktive Machtfigur wahrgenommen wurde – nicht als bloße Begleiterin.

Tod und Apotheose ⚰️

Nach dem Tod des Augustus im Jahr 14 n. Chr. wurde Livia von ihm adoptiert und erhielt den Namen Julia Augusta. Ihr Sohn Tiberius, nun Kaiser, verweigerte ihr zunächst einige Ehren und ignorierte ihr Testament – ein Zeichen für die Spannung zwischen Mutter und Sohn.

Erst unter ihrem Enkel Claudius wurde sie 42 n. Chr. offiziell vergöttlicht – als Diva Augusta. Damit wurde sie zur ersten Frau, die in den römischen Staatskult aufgenommen wurde. Ihre Statue stand im Tempel des Augustus, ihre Rolle wurde sakralisiert.

💐 Livia wurde zum Modell kaiserlicher Weiblichkeit:

- Livias Tugend wurde stilisiert und politisch instrumentalisiert.

- Die Rolle als dynastische Mutter wurde zur Blaupause für spätere Kaiserinnen.

- Ihre Vergöttlichung legitimierte die Herrschaft ihrer Nachkommen.

#KAISERROMS

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🆕 EILMELDUNG: Raub des Jahrhunderts im Louvre ▶️

Am frühen Sonntagmorgen, dem 19. Oktober 2025, wurde der Louvre in Paris Schauplatz eines spektakulären Einbruchs. Mehrere maskierte Täter nutzten eine Baustelle an der Seine-Seite, um mit einem Lastenaufzug in den zweiten Stock zu gelangen. Durch ein Fenster drangen sie in die Galerie d’Apollon ein, jenen Saal, in dem die Kronjuwelen Frankreichs und die napoleonische Sammlung ausgestellt sind. In wenigen Minuten schlugen sie Vitrinen ein, raubten gezielt Schmuckstücke und flohen auf Motorrollern.

💰 Die Beute umfasst acht bis neun kostbare Stücke, darunter ein Diadem, eine Halskette und Broschen, die Napoleon Bonaparte und Kaiserin Joséphine zugeschrieben werden. Der berühmte Diamant Régent blieb unversehrt, doch Experten sprechen dennoch von einem unersetzlichen Verlust für das kulturelle Erbe. Weil die Juwelen unverkäuflich sind, fürchten Experten, dass sie eingeschmolzen und die Edelsteine einzeln veräußert werden.

* 👑 Die Diebe ließen die Krone der Kaiserin Eugénie (1826–1920) - Ehefrau Napoleons III., auf ihrer Flucht fallen. Sie wurde etwas später in einer Seitenstraße wiedergefunden. (Siehe letztes Bild)

🚨Der Alarm des Museums wurde ausgelöst, Besucher evakuiert, Verletzte gab es keine. Die Polizei hat eine Sonderkommission eingesetzt, die Videoaufnahmen auswertet und eine landesweite Fahndung koordiniert. Bislang sind die Täter nicht identifiziert, doch die Ermittler gehen von einer hochprofessionellen, möglicherweise organisierten Gruppe aus, die über Insiderwissen verfügte.

🌐 Politisch schlug der Raub hohe Wellen: Kulturministerin Rachida Dati sprach von einem „Angriff auf das nationale Erbe", Präsident Emmanuel Macron bezeichnete die Tat als „Schlag gegen die kulturelle Seele Frankreichs“. Der Fall reiht sich ein in eine Serie spektakulärer Kunstdiebstähle in Europa – vom Diebstahl der Mona Lisa 1911 über die Juwelen aus dem Grünen Gewölbe in Dresden 2019 bis hin zur Goldmünze im Berliner Bode-Museum 2017.

🛡 Die Sicherheit des Louvre war bereits in der Vergangenheit Gegenstand öffentlicher Kritik – insbesondere wegen veralteter Alarmsysteme, unübersichtlicher Baustellenbereiche und personeller Unterbesetzung in den frühen Morgenstunden. Experten warnten wiederholt davor, dass die Galerie d’Apollon trotz ihrer kostbaren Exponate nicht ausreichend gegen gezielte Angriffe geschützt sei.

⚠️ Der „Raub des Jahrhunderts“ im Louvre zeigt einmal mehr, dass selbst die am besten gesicherten Museen nicht unverwundbar sind.

Ob die Juwelen jemals wieder auftauchen, bleibt ungewiss.

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#VestigiaHistoriae #EILMELDUNG

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2025/10/22 02:49:17
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