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🐾 „Tausend Küsse“ – Hundegräber im Römischen Reich 🐶

Dass die Liebe zum Hund keine moderne Erfindung ist, zeigen berührende Zeugnisse aus der römischen Kaiserzeit. Schon im 2. Jh. n. Chr. finden wir Grabsteine, die nicht Menschen, sondern Tieren gewidmet sind – und die Sprache der Trauer ist erstaunlich vertraut. 

📜 In Salerno, Italien, (CIL X 659, um 100 n. Chr.) fand sich eine Inschrift, hier auf Deutsch übersetzt:

Tausendmal hast du mich herzig geküsst, Nie tust du es wieder.
Nie wirst du mir wieder so lieblich am Hals schlummern.
Trauernd im eigenen Grab aus Marmor leg’ ich dich nieder, Dass wir im Tode vereint würden auf ewige Zeit.“


– Übersetzung nach Otto Keller, 1909 


🏛🐕 Solche Inschriften zeigen, dass Hunde in der römischen Welt nicht nur Wächter oder Jagdgefährten waren, sondern auch Familienmitglieder. Sie begleiteten ihre Besitzer im Alltag, erhielten Namen, wurden in Kunstwerken dargestellt – und im Tod beweint.

#VestigiaHistoriae

🏛️ HISTORIA MUNDI 🏛️
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Forwarded from HISTORIA MUNDI REDAKTION (LEGATVS LEGIONIS)
Die fünf Onkel der Freimaurerei 🤫
Die große Verschwörung, Episode 7

Im Revolutionsjahr 1848* tauchte folgender Ausdruck auf: die „fünf Onkel der Freimaurerei“.

💡 *1848 war das Jahr der Märzrevolution, die als Teil der europaweiten Revolutionen von 1848/49 das Streben nach bürgerlichen Freiheiten, Volksherrschaft und nationaler Einheit in vielen Staaten auslöste.

👑 Die Bonaparte-Brüder und die Logen

Gemeint waren die Brüder Napoleons – Joseph, Lucien, Louis, Jérôme und Napoleon selbst. Kaum eine andere Dynastie war so eng mit den Logen verflochten.

Joseph Bonaparte wurde 1804 Großmeister des Grand Orient de France, Louis Bonaparte sein Stellvertreter, Jérôme Bonaparte führte die westfälischen Logen als König von Kassel. Lucien, der Architekt des Staatsstreichs von 1799, war ebenfalls Mitglied. Und Napoleon? Ob er selbst initiiert wurde, bleibt unklar – doch er war von Freimaurern umgeben: Minister, Marschälle, Diplomaten. Unter seiner Herrschaft stieg die Zahl der Logen in Frankreich von rund 300 auf über 1.200.

⭐️ Glanz und Schatten der Freimaurerei

Für die einen war dies ein goldenes Zeitalter der Freimaurerei: Netzwerke von Brüdern, die Loyalität, Bildung und Fortschritt verbanden. Für andere jedoch war es ein dunkles Geflecht von Macht und Intrige.

Schon seit dem 18. Jahrhundert war die Freimaurerei Ziel von Misstrauen – die Kirche hatte sie 1738 verurteilt, konservative Kräfte sahen in ihr eine geheime „Staatsmacht im Staat“. Nach der Französischen Revolution wurde sie gar als Motor der Umstürze verdächtigt.

🕵️‍♂️ Macht, Rituale und Verdacht

So erschien es vielen Zeitgenossen verdächtig, dass die Bonapartes ihre Macht über Logen und Rituale absicherten. Kritiker warfen ihnen vor, die Freimaurerei als politisches Werkzeug zu missbrauchen: zur Kontrolle von Eliten, zur Verbreitung bonapartistischer Loyalität, zur Tarnung von Intrigen.

Als 1848 Louis-Napoléon Bonaparte, der Neffe von Kaiser Napoleon Bonaparte, Präsident der Zweiten Republik wurde, erinnerte man sich an diese fünf Onkel – und sah in ihm nicht nur den Erben Napoleons, sondern auch den Sprössling einer „dynastischen Freimaurerfamilie“.

#TheGreatConspiracy

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Livia Drusilla – Die Mutter des Prinzipats 👸🏻
Kaiser Roms – Spezialfolge

In der Geschichte des römischen Kaisertums gibt es kaum eine Frau, die so diskret und zugleich so nachhaltig gewirkt hat wie Livia Drusilla. Sie war keine Regentin im formellen Sinne, doch ihr Einfluss durchdrang die ersten Jahrzehnte des Prinzipats – politisch, familiär, symbolisch.

Geboren 58 v. Chr. in eine der ältesten Patrizierfamilien Roms, die Claudier, war Livia von Anfang an Teil jener aristokratischen Elite, die das republikanische Rom prägte. Ihre erste Ehe mit Tiberius Claudius Nero, einem Gegner Octavians, brachte zwei Söhne hervor: Tiberius, den späteren Kaiser, und Drusus, den Vater des Kaisers Claudius.

Die Heirat mit Octavian – ein politischer Pakt 👰🏻

Im Jahr 38 v. Chr. heiratete Octavian Livia, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt mit Drusus schwanger war. Die Ehe war nicht nur privat, sondern hochpolitisch: Sie verband die aufstrebende julische Linie mit der traditionsreichen claudischen. Diese Verbindung wurde zur Grundlage der späteren julisch-claudischen Dynastie, die Rom über ein Jahrhundert regieren sollte.

Die Ehe zwischen Augustus und Livia dauerte über fünf Jahrzehnte – ungewöhnlich lang für die damalige Zeit. Obwohl sie keine gemeinsamen Kinder hatten, wurde Livia zur zentralen Figur im kaiserlichen Machtgefüge.

Matrona und Machtfigur 👸

Livia verkörperte das Ideal der römischen Matrona: bescheiden, tugendhaft, häuslich. Doch hinter dieser Fassade agierte sie als Beraterin, Vermittlerin und strategische Akteurin.

Sie verwaltete ein riesiges Vermögen, darunter Besitzungen in Gallien und Ägypten und unterhielt ein eigenes Netzwerk aus Klienten, Beamten und Vertrauten.

Sie war in politischen Entscheidungsprozessen präsent, wenn auch nie offiziell.

Augustus ehrte Livia mehrfach öffentlich:

Sie erhielt den Titel Augusta, ein Novum für eine lebende Frau.

Sie durfte eigene Münzen prägen – ein Zeichen kaiserlicher Repräsentation.

Sie wurde auf dem Ara Pacis dargestellt, als Symbol für Frieden und Ordnung.

Dynastische Strategie 👨‍👩‍👧‍👦

Livia war die Mutter von Tiberius, Großmutter von Claudius, Urgroßmutter von Caligula und Ururgroßmutter von Nero. Ihre Linie dominierte das römische Kaisertum über ein Jahrhundert.

🤫 Antike Autoren wie Tacitus, Cassius Dio und Sueton unterstellen ihr folgende Intrigen:

-Den frühen Tod von Marcellus, dem Neffen des Augustus.

-Die Ausgrenzung von Gaius und Lucius Caesar, Söhne von Agrippa.

-Die Verbannung von Agrippa Postumus, dem letzten männlichen Enkel des Augustus.

Ob diese Vorwürfe historisch haltbar sind, bleibt umstritten. Doch sie zeigen, dass Livia als aktive Machtfigur wahrgenommen wurde – nicht als bloße Begleiterin.

Tod und Apotheose ⚰️

Nach dem Tod des Augustus im Jahr 14 n. Chr. wurde Livia von ihm adoptiert und erhielt den Namen Julia Augusta. Ihr Sohn Tiberius, nun Kaiser, verweigerte ihr zunächst einige Ehren und ignorierte ihr Testament – ein Zeichen für die Spannung zwischen Mutter und Sohn.

Erst unter ihrem Enkel Claudius wurde sie 42 n. Chr. offiziell vergöttlicht – als Diva Augusta. Damit wurde sie zur ersten Frau, die in den römischen Staatskult aufgenommen wurde. Ihre Statue stand im Tempel des Augustus, ihre Rolle wurde sakralisiert.

💐 Livia wurde zum Modell kaiserlicher Weiblichkeit:

- Livias Tugend wurde stilisiert und politisch instrumentalisiert.

- Die Rolle als dynastische Mutter wurde zur Blaupause für spätere Kaiserinnen.

- Ihre Vergöttlichung legitimierte die Herrschaft ihrer Nachkommen.

#KAISERROMS

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2025/10/20 07:36:08
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