Forwarded from HISTORIA MUNDI REDAKTION (LEGATVS LEGIONIS)
Die fünf Onkel der Freimaurerei 🤫
Die große Verschwörung, Episode 7
Im Revolutionsjahr 1848* tauchte folgender Ausdruck auf: die „fünf Onkel der Freimaurerei“.
💡 *1848 war das Jahr der Märzrevolution, die als Teil der europaweiten Revolutionen von 1848/49 das Streben nach bürgerlichen Freiheiten, Volksherrschaft und nationaler Einheit in vielen Staaten auslöste.
👑 Die Bonaparte-Brüder und die Logen
Gemeint waren die Brüder Napoleons – Joseph, Lucien, Louis, Jérôme und Napoleon selbst. Kaum eine andere Dynastie war so eng mit den Logen verflochten.
Joseph Bonaparte wurde 1804 Großmeister des Grand Orient de France, Louis Bonaparte sein Stellvertreter, Jérôme Bonaparte führte die westfälischen Logen als König von Kassel. Lucien, der Architekt des Staatsstreichs von 1799, war ebenfalls Mitglied. Und Napoleon? Ob er selbst initiiert wurde, bleibt unklar – doch er war von Freimaurern umgeben: Minister, Marschälle, Diplomaten. Unter seiner Herrschaft stieg die Zahl der Logen in Frankreich von rund 300 auf über 1.200.
⭐️ Glanz und Schatten der Freimaurerei
Für die einen war dies ein goldenes Zeitalter der Freimaurerei: Netzwerke von Brüdern, die Loyalität, Bildung und Fortschritt verbanden. Für andere jedoch war es ein dunkles Geflecht von Macht und Intrige.
Schon seit dem 18. Jahrhundert war die Freimaurerei Ziel von Misstrauen – die Kirche hatte sie 1738 verurteilt, konservative Kräfte sahen in ihr eine geheime „Staatsmacht im Staat“. Nach der Französischen Revolution wurde sie gar als Motor der Umstürze verdächtigt.
🕵️♂️ Macht, Rituale und Verdacht
So erschien es vielen Zeitgenossen verdächtig, dass die Bonapartes ihre Macht über Logen und Rituale absicherten. Kritiker warfen ihnen vor, die Freimaurerei als politisches Werkzeug zu missbrauchen: zur Kontrolle von Eliten, zur Verbreitung bonapartistischer Loyalität, zur Tarnung von Intrigen.
Als 1848 Louis-Napoléon Bonaparte, der Neffe von Kaiser Napoleon Bonaparte, Präsident der Zweiten Republik wurde, erinnerte man sich an diese fünf Onkel – und sah in ihm nicht nur den Erben Napoleons, sondern auch den Sprössling einer „dynastischen Freimaurerfamilie“.
#TheGreatConspiracy
👉 HISTORIA MUNDI 👈
Die große Verschwörung, Episode 7
Im Revolutionsjahr 1848* tauchte folgender Ausdruck auf: die „fünf Onkel der Freimaurerei“.
Gemeint waren die Brüder Napoleons – Joseph, Lucien, Louis, Jérôme und Napoleon selbst. Kaum eine andere Dynastie war so eng mit den Logen verflochten.
Joseph Bonaparte wurde 1804 Großmeister des Grand Orient de France, Louis Bonaparte sein Stellvertreter, Jérôme Bonaparte führte die westfälischen Logen als König von Kassel. Lucien, der Architekt des Staatsstreichs von 1799, war ebenfalls Mitglied. Und Napoleon? Ob er selbst initiiert wurde, bleibt unklar – doch er war von Freimaurern umgeben: Minister, Marschälle, Diplomaten. Unter seiner Herrschaft stieg die Zahl der Logen in Frankreich von rund 300 auf über 1.200.
Für die einen war dies ein goldenes Zeitalter der Freimaurerei: Netzwerke von Brüdern, die Loyalität, Bildung und Fortschritt verbanden. Für andere jedoch war es ein dunkles Geflecht von Macht und Intrige.
Schon seit dem 18. Jahrhundert war die Freimaurerei Ziel von Misstrauen – die Kirche hatte sie 1738 verurteilt, konservative Kräfte sahen in ihr eine geheime „Staatsmacht im Staat“. Nach der Französischen Revolution wurde sie gar als Motor der Umstürze verdächtigt.
🕵️♂️ Macht, Rituale und Verdacht
So erschien es vielen Zeitgenossen verdächtig, dass die Bonapartes ihre Macht über Logen und Rituale absicherten. Kritiker warfen ihnen vor, die Freimaurerei als politisches Werkzeug zu missbrauchen: zur Kontrolle von Eliten, zur Verbreitung bonapartistischer Loyalität, zur Tarnung von Intrigen.
Als 1848 Louis-Napoléon Bonaparte, der Neffe von Kaiser Napoleon Bonaparte, Präsident der Zweiten Republik wurde, erinnerte man sich an diese fünf Onkel – und sah in ihm nicht nur den Erben Napoleons, sondern auch den Sprössling einer „dynastischen Freimaurerfamilie“.
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Livia Drusilla – Die Mutter des Prinzipats 👸🏻
Kaiser Roms – Spezialfolge
In der Geschichte des römischen Kaisertums gibt es kaum eine Frau, die so diskret und zugleich so nachhaltig gewirkt hat wie Livia Drusilla. Sie war keine Regentin im formellen Sinne, doch ihr Einfluss durchdrang die ersten Jahrzehnte des Prinzipats – politisch, familiär, symbolisch.
Geboren 58 v. Chr. in eine der ältesten Patrizierfamilien Roms, die Claudier, war Livia von Anfang an Teil jener aristokratischen Elite, die das republikanische Rom prägte. Ihre erste Ehe mit Tiberius Claudius Nero, einem Gegner Octavians, brachte zwei Söhne hervor: Tiberius, den späteren Kaiser, und Drusus, den Vater des Kaisers Claudius.
Die Heirat mit Octavian – ein politischer Pakt 👰🏻
Im Jahr 38 v. Chr. heiratete Octavian Livia, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt mit Drusus schwanger war. Die Ehe war nicht nur privat, sondern hochpolitisch: Sie verband die aufstrebende julische Linie mit der traditionsreichen claudischen. Diese Verbindung wurde zur Grundlage der späteren julisch-claudischen Dynastie, die Rom über ein Jahrhundert regieren sollte.
Die Ehe zwischen Augustus und Livia dauerte über fünf Jahrzehnte – ungewöhnlich lang für die damalige Zeit. Obwohl sie keine gemeinsamen Kinder hatten, wurde Livia zur zentralen Figur im kaiserlichen Machtgefüge.
Matrona und Machtfigur 👸
Livia verkörperte das Ideal der römischen Matrona: bescheiden, tugendhaft, häuslich. Doch hinter dieser Fassade agierte sie als Beraterin, Vermittlerin und strategische Akteurin.
Sie verwaltete ein riesiges Vermögen, darunter Besitzungen in Gallien und Ägypten und unterhielt ein eigenes Netzwerk aus Klienten, Beamten und Vertrauten.
Sie war in politischen Entscheidungsprozessen präsent, wenn auch nie offiziell.
Augustus ehrte Livia mehrfach öffentlich:
Sie erhielt den Titel Augusta, ein Novum für eine lebende Frau.
Sie durfte eigene Münzen prägen – ein Zeichen kaiserlicher Repräsentation.
Sie wurde auf dem Ara Pacis dargestellt, als Symbol für Frieden und Ordnung.
Dynastische Strategie 👨👩👧👦
Livia war die Mutter von Tiberius, Großmutter von Claudius, Urgroßmutter von Caligula und Ururgroßmutter von Nero. Ihre Linie dominierte das römische Kaisertum über ein Jahrhundert.
🤫 Antike Autoren wie Tacitus, Cassius Dio und Sueton unterstellen ihr folgende Intrigen:
-Den frühen Tod von Marcellus, dem Neffen des Augustus.
-Die Ausgrenzung von Gaius und Lucius Caesar, Söhne von Agrippa.
-Die Verbannung von Agrippa Postumus, dem letzten männlichen Enkel des Augustus.
Ob diese Vorwürfe historisch haltbar sind, bleibt umstritten. Doch sie zeigen, dass Livia als aktive Machtfigur wahrgenommen wurde – nicht als bloße Begleiterin.
Tod und Apotheose ⚰️
Nach dem Tod des Augustus im Jahr 14 n. Chr. wurde Livia von ihm adoptiert und erhielt den Namen Julia Augusta. Ihr Sohn Tiberius, nun Kaiser, verweigerte ihr zunächst einige Ehren und ignorierte ihr Testament – ein Zeichen für die Spannung zwischen Mutter und Sohn.
Erst unter ihrem Enkel Claudius wurde sie 42 n. Chr. offiziell vergöttlicht – als Diva Augusta. Damit wurde sie zur ersten Frau, die in den römischen Staatskult aufgenommen wurde. Ihre Statue stand im Tempel des Augustus, ihre Rolle wurde sakralisiert.
💐 Livia wurde zum Modell kaiserlicher Weiblichkeit:
- Livias Tugend wurde stilisiert und politisch instrumentalisiert.
- Die Rolle als dynastische Mutter wurde zur Blaupause für spätere Kaiserinnen.
- Ihre Vergöttlichung legitimierte die Herrschaft ihrer Nachkommen.
#KAISERROMS
⚔️ HISTORIA MUNDI ⚔️
Kaiser Roms – Spezialfolge
In der Geschichte des römischen Kaisertums gibt es kaum eine Frau, die so diskret und zugleich so nachhaltig gewirkt hat wie Livia Drusilla. Sie war keine Regentin im formellen Sinne, doch ihr Einfluss durchdrang die ersten Jahrzehnte des Prinzipats – politisch, familiär, symbolisch.
Geboren 58 v. Chr. in eine der ältesten Patrizierfamilien Roms, die Claudier, war Livia von Anfang an Teil jener aristokratischen Elite, die das republikanische Rom prägte. Ihre erste Ehe mit Tiberius Claudius Nero, einem Gegner Octavians, brachte zwei Söhne hervor: Tiberius, den späteren Kaiser, und Drusus, den Vater des Kaisers Claudius.
Die Heirat mit Octavian – ein politischer Pakt 👰🏻
Im Jahr 38 v. Chr. heiratete Octavian Livia, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt mit Drusus schwanger war. Die Ehe war nicht nur privat, sondern hochpolitisch: Sie verband die aufstrebende julische Linie mit der traditionsreichen claudischen. Diese Verbindung wurde zur Grundlage der späteren julisch-claudischen Dynastie, die Rom über ein Jahrhundert regieren sollte.
Die Ehe zwischen Augustus und Livia dauerte über fünf Jahrzehnte – ungewöhnlich lang für die damalige Zeit. Obwohl sie keine gemeinsamen Kinder hatten, wurde Livia zur zentralen Figur im kaiserlichen Machtgefüge.
Matrona und Machtfigur 👸
Livia verkörperte das Ideal der römischen Matrona: bescheiden, tugendhaft, häuslich. Doch hinter dieser Fassade agierte sie als Beraterin, Vermittlerin und strategische Akteurin.
Sie verwaltete ein riesiges Vermögen, darunter Besitzungen in Gallien und Ägypten und unterhielt ein eigenes Netzwerk aus Klienten, Beamten und Vertrauten.
Sie war in politischen Entscheidungsprozessen präsent, wenn auch nie offiziell.
Augustus ehrte Livia mehrfach öffentlich:
Sie erhielt den Titel Augusta, ein Novum für eine lebende Frau.
Sie durfte eigene Münzen prägen – ein Zeichen kaiserlicher Repräsentation.
Sie wurde auf dem Ara Pacis dargestellt, als Symbol für Frieden und Ordnung.
Dynastische Strategie 👨👩👧👦
Livia war die Mutter von Tiberius, Großmutter von Claudius, Urgroßmutter von Caligula und Ururgroßmutter von Nero. Ihre Linie dominierte das römische Kaisertum über ein Jahrhundert.
🤫 Antike Autoren wie Tacitus, Cassius Dio und Sueton unterstellen ihr folgende Intrigen:
-Den frühen Tod von Marcellus, dem Neffen des Augustus.
-Die Ausgrenzung von Gaius und Lucius Caesar, Söhne von Agrippa.
-Die Verbannung von Agrippa Postumus, dem letzten männlichen Enkel des Augustus.
Ob diese Vorwürfe historisch haltbar sind, bleibt umstritten. Doch sie zeigen, dass Livia als aktive Machtfigur wahrgenommen wurde – nicht als bloße Begleiterin.
Tod und Apotheose ⚰️
Nach dem Tod des Augustus im Jahr 14 n. Chr. wurde Livia von ihm adoptiert und erhielt den Namen Julia Augusta. Ihr Sohn Tiberius, nun Kaiser, verweigerte ihr zunächst einige Ehren und ignorierte ihr Testament – ein Zeichen für die Spannung zwischen Mutter und Sohn.
Erst unter ihrem Enkel Claudius wurde sie 42 n. Chr. offiziell vergöttlicht – als Diva Augusta. Damit wurde sie zur ersten Frau, die in den römischen Staatskult aufgenommen wurde. Ihre Statue stand im Tempel des Augustus, ihre Rolle wurde sakralisiert.
💐 Livia wurde zum Modell kaiserlicher Weiblichkeit:
- Livias Tugend wurde stilisiert und politisch instrumentalisiert.
- Die Rolle als dynastische Mutter wurde zur Blaupause für spätere Kaiserinnen.
- Ihre Vergöttlichung legitimierte die Herrschaft ihrer Nachkommen.
#KAISERROMS
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Am frühen Sonntagmorgen, dem 19. Oktober 2025, wurde der Louvre in Paris Schauplatz eines spektakulären Einbruchs. Mehrere maskierte Täter nutzten eine Baustelle an der Seine-Seite, um mit einem Lastenaufzug in den zweiten Stock zu gelangen. Durch ein Fenster drangen sie in die Galerie d’Apollon ein, jenen Saal, in dem die Kronjuwelen Frankreichs und die napoleonische Sammlung ausgestellt sind. In wenigen Minuten schlugen sie Vitrinen ein, raubten gezielt Schmuckstücke und flohen auf Motorrollern.
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📖 Das Goldene Büchlein 👑
Das sogenannte „Goldene Büchlein“ (engl. Golden Book) ist ein aufwendig gefasstes Miniatur-Gebetbuch aus dem frühen 16. Jahrhundert. Es handelt sich um ein sogenanntes girdle book – ein kleines, tragbares Andachtsbuch, das vor allem von Frauen des höfischen Umfelds an der Kleidung getragen wurde.
🏛 Das Exemplar, das heute in der British Library unter der Signatur
Das Buch ist reich verziert: Es besitzt eine goldene Einfassung mit Emaille-Elementen und ein Miniaturporträt Heinrichs VIII. auf der Innenseite des Buchdeckels.
Die Zuschreibung an Anne Boleyn 👸🏻
Seit dem 18. Jahrhundert wurde das Buch wiederholt mit Anne Boleyn (ca. 1501 – 1536), der zweiten Ehefrau Heinrichs VIII., in Verbindung gebracht. Laut einer populären, aber unbelegten Überlieferung soll sie das Buch am Tag ihrer Hinrichtung einer Hofdame – häufig genannt: Margaret Lee – übergeben haben.
Diese Erzählung geht auf den Antiquar George Vertue († 1756) zurück, der ein ähnliches Objekt in Besitz der Familie Wyatt beschrieb. Spätere Besitzer, darunter der Buchhändler Robert Triphook, griffen diese Legende auf und verbreiteten sie weiter.
Forschungslage 🔎
Moderne Untersuchungen, insbesondere durch Eleanor Jackson (British Library), zeigen jedoch:
– Die Beschreibung Vertues bezog sich auf ein anderes Manuskript
– Es gibt keine gesicherten Hinweise, dass das heute erhaltene Exemplar jemals Anne Boleyn gehörte
– Die Legende entstand durch Verwechslung und romantisierende Zuschreibung im 18. und 19. Jahrhundert
Bedeutung des Objekts 📖
Unabhängig von der fraglichen Provenienz ist das Buch ein bedeutendes Beispiel für höfische Frömmigkeit und Repräsentation im Tudor-Zeitalter:
– Es dokumentiert die Verbreitung englischsprachiger Bibeltexte vor der offiziellen Reformation
– Es zeigt die Verbindung von Andacht und Statussymbol
– Es steht exemplarisch für die Materialisierung weiblicher Frömmigkeit im 16. Jahrhundert
#VestigiaHistoriae
🏛 HISTORIA MUNDI 🏛
Das sogenannte „Goldene Büchlein“ (engl. Golden Book) ist ein aufwendig gefasstes Miniatur-Gebetbuch aus dem frühen 16. Jahrhundert. Es handelt sich um ein sogenanntes girdle book – ein kleines, tragbares Andachtsbuch, das vor allem von Frauen des höfischen Umfelds an der Kleidung getragen wurde.
🏛 Das Exemplar, das heute in der British Library unter der Signatur
Stowe MS 956
verwahrt wird, enthält eine Auswahl von Bußpsalmen in englischer Sprache. Die Texte stammen vermutlich von John Croke, einem Juristen am Hof Heinrich VIII. (von 1509 bis 1547 König von England).Das Buch ist reich verziert: Es besitzt eine goldene Einfassung mit Emaille-Elementen und ein Miniaturporträt Heinrichs VIII. auf der Innenseite des Buchdeckels.
Die Zuschreibung an Anne Boleyn 👸🏻
Seit dem 18. Jahrhundert wurde das Buch wiederholt mit Anne Boleyn (ca. 1501 – 1536), der zweiten Ehefrau Heinrichs VIII., in Verbindung gebracht. Laut einer populären, aber unbelegten Überlieferung soll sie das Buch am Tag ihrer Hinrichtung einer Hofdame – häufig genannt: Margaret Lee – übergeben haben.
Diese Erzählung geht auf den Antiquar George Vertue († 1756) zurück, der ein ähnliches Objekt in Besitz der Familie Wyatt beschrieb. Spätere Besitzer, darunter der Buchhändler Robert Triphook, griffen diese Legende auf und verbreiteten sie weiter.
Forschungslage 🔎
Moderne Untersuchungen, insbesondere durch Eleanor Jackson (British Library), zeigen jedoch:
– Die Beschreibung Vertues bezog sich auf ein anderes Manuskript
– Es gibt keine gesicherten Hinweise, dass das heute erhaltene Exemplar jemals Anne Boleyn gehörte
– Die Legende entstand durch Verwechslung und romantisierende Zuschreibung im 18. und 19. Jahrhundert
Bedeutung des Objekts 📖
Unabhängig von der fraglichen Provenienz ist das Buch ein bedeutendes Beispiel für höfische Frömmigkeit und Repräsentation im Tudor-Zeitalter:
– Es dokumentiert die Verbreitung englischsprachiger Bibeltexte vor der offiziellen Reformation
– Es zeigt die Verbindung von Andacht und Statussymbol
– Es steht exemplarisch für die Materialisierung weiblicher Frömmigkeit im 16. Jahrhundert
#VestigiaHistoriae
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