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Vom Brauchtum zum Jahreswechsel

Auch in diesem Jahr wird zum Jahreswechsel wieder viel Lärm und Radau veranstaltet. Aber ist uns eigentlich bewusst, dass wir damit uralte Traditionen unserer Vorfahren fortsetzen?

Seinen Namen verdankt der 31. Dezember dem Papst Silvester I. , der von 314 bis 335 im Amt war und an einem 31. Dezember starb. Er wirkte entscheidend an der Umstellung der römischen Staatsreligion auf den christlichen Glauben mit. Sein Todestag wird zwar seit 354 gefeiert, der Jahreswechsel wurde allerdings erst durch Papst Johannes Innozenz XII. auf diesen Tag gelegt.

Die alten Germanen kannten keinen festen Jahresanfang, die Römer begingen das neue Jahr am 1. März und die frühen Christen sahen den 6. Januar, den Dreikönigstag als Neujahrstag an.

Im Silvesterbrauchtum verbinden sich seit jeher heidnische mit christlichen Traditionen. Die Silvesternacht ist zugleich Trennungsstrich und Brücke zwischen altem und neuem Jahr.

Zu Beginn eines neuen Jahres war es schon seit Urzeiten Sitte, einen Blick in die Zukunft zu versuchen. Eine der ältesten Methoden, sich weissagen zu lassen, was das neue Jahr bringt, ist seit der Bronzezeit bekannt. Babylonische Zauberpriester warfen heiße Bronze in kaltes Wasser- die Römer nahmen Wachs dazu – und deuteten aus den erstarrten Klumpen die Zukunft. Noch heute haben viele Figuren des Bleigießens eine ähnliche Symbolik wie vor hunderten von Jahren:

Ring= Hochzeit

Runde Scheibe= Geldsegen

Blumen oder Sterne= Glück

Krone = Macht

Kreuz= Tod

Bett= Krankheit

Zerbrochener Ring= Trennung

Der ganze letzte Tag des Jahres steckte bis vor wenigen Jahrzehnten voller Orakel und Aberglauben. Man sollte am Silvestertag nicht mit dem linken Fuß zuerst aufstehen, das verheißt Unglück. Äpfel sind zu Silvester zu meiden. Sie trugen zur Vertreibung aus dem Paradies bei und sind demzufolge Unheilsträger. Zum Silvesterabend begibt man sich möglichst in Gesellschaft, denn wo mehrere beisammen sind, wagen die bösen Geister sich nicht so leicht herein. Eine halbe Stunde vor Mitternacht schloss man früher alle Türen im Haus, um das alte Jahr auszusperren, aber ein Hintertürchen oder Fenster musste offen bleiben – sonst konnte das neue nicht herein.

Das üppige Silvestermahl kannte man schon im Mittelalter: Es ist nichts anderes, als der Versuch, das Schicksal zu bestechen. Es sollte die Garantie verschaffen, dass der Tisch auch im kommenden Jahr reichlich gedeckt ist.

Viele hundert Jahre lang glaubten die Menschen, dass in der Nacht zwischen den Jahren böse Geister ihr Unwesen treiben. Zur Abwehr machten sie Krach, vermummten sich, zogen lärmend umher, oder trafen Freunde. Die Germanen verjagten in den zwölf Rauhnächten zwischen Weihnachten und Neujahr zur Wintersonnenwende Dämonen mit Feuer und Peitschenknallen – ein Vorläufer von Raketen und Böllerschüssen. Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts entwickelte sich der Brauch, einander im Anschluss an die Neujahrswünsche Glückwunschkarten zu schenken, auf denen Tier- und Pflanzenmotive, bald aber auch geistlicheThemen und Szenen abgebildet wurden. Mit der Verfeinerung der Drucktechnik nahm dieser Brauch einen ungeheuren Aufschwung.

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Magisches Silvester: Alte Bräuche rund um den Jahreswechsel

Alte Silvesterbräuche
aus dem Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens von Bächtold-Stäubli (eine 10-bändige Fundgrube!)
Das neue Jahr begrüßen
• Erst im Jahr 1691 wurde der 1. Januar als kalendarischer Jahresanfang festgesetzt.
• Trennungs- und Übergangsbräuche werden an ihm vollzogen – oft mit dem Ansinnen, Glück anzuziehen.
• Mit Lärm und Krach (z.B. Kirchenglocken oder Bretterschlagen) wurde das neue Jahr ein- und das alte aus“gedroschen“. Je stärker der Schall, desto größer die Fruchtbarkeit des neuen Jahres!
• Ebenso wurde fast überall mit lauten Knallen und Schüssen der Jahreswechsel begangen. Dies solle Geister vertreiben sowie Fruchtbarkeit, Glück und Schutz bringen.
• Sogar Flaschen und Töpfe (zum Teil mit Asche gefüllt) wurden gegen Fensterläden und Türen geworfen. Je lauter der Lärm, umso besser.
• Der Glücksprung: Beim 12. Schlage um Mitternacht muss man von einem Stuhl oder Tisch herunterspringen, um nicht auf zukünftiges Glück verzichten zu müssen.
• In Westfalen wurde eine als alte Frau gekleidete Strohpuppe aus dem Dorf getragen und in ein Gewässer geworfen. Man kehrte mit einer jungen Dorfschönheit in den Ort zurück. Diese war die Neujahrskönigin, musste aber auch in diesem Jahre heiraten, wollte sie nicht als alte Jungfer sterben.
• In den Wirtshäusern wurden die Lichter gelöscht und genau mit dem 12. Schlag der Glocke wieder entzündet.
• Im Erzgebirge trank die ganze Familie beim Silvesterläuten aus dem gleichen Glas, welches danach aus dem Fenster geworfen wurde. So sollte Unglück vom Hause fernbleiben.
• Das Haus wurde mit grünen Zweigen geschmückt.

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Ein Toten- und Geisterfest

• Oft war der Jahresabschluss auch ein besonderer Anlass für ein Seelenfest. Im Erzgebirge beispielsweise ließ man beim Silvesteressen für verstorbene Angehörige einen Platz frei und/oder stellte ihre Lieblingsspeisen auf den Tisch.
• Und auch die lieben Hausgeister wurden bedacht: Im Emmental legte man ihnen in der Silvesternacht Brot und ein Messer auf den Tisch.
• In Ostpreußen wurde in dieser Nacht der Ofen warm geheizt, damit die Toten sich wärmen können.
• Wer in der Silvesternacht um Mitternacht zur Geisterstunde auf den Dachboden geht, dem erscheint der zuletzt im Hause Verstorbene.
• Wie in den Rauhnächten generell, fährt auch in der Silvesternacht das Wilde Heer durch die Lüfte. Versunkene Glocken sollen läuten, Unterirdische hört man arbeiten, Hexen sitzen an Kreuzwegen und Verwünschte kommen hervor.
• In Mecklenburg verbarrikadierte man sich fast: Alle Geräte waren unter Dach und Fach, der Brunnenschwengel angebunden oder eingeholt sowie alle Fenster und Türen verschlossen. Man scheute sich, das Haus zu verlassen.
• In der Silvesternacht darf nichts zerbrechen und kein Feuer achtlos niederbrennen und erlischen, da ansonsten im neuen Jahr jemand im Hause sterben wird.

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Ein Weihe- und Segensfest

• Wenn nicht in allen 12 Rauhnächten, so wurde zumindest am Neujahrstage das Haus ausgeräuchert, oft auch in Begleitung von Kerzen, die mitgetragen wurden.
• In Estland wurden des Morgens alle Gegenstände, aber auch Türen, Fenster, Speisen und Getränke mit einem Kreuz oder Pentagramm bezeichnet, um dem Bösen keinen Zugriff zu gewähren.
• In dieser Nacht geschnittene Wünschelruten sollten beim Auffinden verborgener Schätze ganz besonders helfen.
• Besenreiser wurden gesammelt, um sich im neuen Jahr vor Behexung zu schützen. Und wenn man um 12 Uhr mit solch einem Besen eine leere Stube vollständig nach draußen auskehrt, so kehrt man auch das Unglück weg.
• Der Hausherr schlägt um Mitternacht 4 Holzpfähle in allen vier Himmelsrichtungen rund um das Haus herum in die Erde. Dies soll vor Blitzschlag schützen.
• Wasser, das man in dieser Nacht schöpft, bleibt ein Jahr lang frisch und bewahrt das Haus, in dem es sich befindet, vor Unheil. Man schöpft es am Abend vor Sonnenuntergang.
• Den Quellen werden Opfer dargebracht und der Brunnen wurde mit einem Bäumchen geschmückt.
• Wer in der Silvesternacht stillschweigend eine Muskatnuss kauft und sie das ganze Jahr über in der Hosentasche mit sich trägt, soll auch bei schweren Stürzen vor Knochenbrüchen geschützt sein.

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Silvester als Glücks- und Zaubernacht

• Genau wie die Rauhnächte ist auch die Silvesternacht ein orakelträchtiger Zeitpunkt: Wie diese Nacht ist, so wird das neue Jahr sein, heißt es. Daher gibt es jede Menge Reichtums-, Gesundheits- und Liebeszauber und Bräuche, die in dieser Nacht vollführt werden. Es folgt eine kleine Auswahl:
• Hat man an Neujahr (kein) Geld, so hat man auch im ganzen neuen Jahr welches (keins). Wenn man früh aufsteht, steht man das ganze Jahr früh auf. Usw…
• Man soll zu Neujahr springen und herumlaufen, damit man auch das ganze Jahr über flink und lustig ist
• Von Bedeutung ist auch, welche erste Begegnung man an Neujahr hat – denn diese ist ein persönliches Orakel!
• Fülle und Überfluss an Speisen sind eine gute Vorsorge für das neue Jahr. Essen und Getränke sollen über Nacht stehen bleiben. Dies dient auch den Seelen zur Bewirtung. Im Nordwesten Deutschlands hieß der Abend „Dickbuugs-Abend“ und wurde mit reichlich Essen begangen.
• Im Erzgebirge wurden Brot und Salz in das Tischtuch gewickelt und die Nacht hindurch auf dem Tisch liegen gelassen, um Nahrungsmangel vorzubeugen.
• Hervorzuheben sind die Backzauber und -bräuche: „Zu Neujahr wird gewaltig gebacken“. Oft wird ein feines, weißes Brot in Ring- oder Kranzform als Symbol des Jahresrades gebacken. Auch Tierfiguren sind verbreitet.
• In Ostpreußen buk man einen Vorrat an Fieberbrötchen zum stückweise Verschlucken bei Krankheit.
• Bei den Wenden buk man für jedes Tier eine kleine Figur und gab sie ihnen zu essen.
• Zu Neujahr gratulierten und beglückwunschten sich alle. Dies war sehr wichtig! Auch Geschenke als gute Omen und Symbole waren weit verbreitet.

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Die Orakelnacht

• Ebenso häufig war das Anliegen, in dieser Nacht in die Zukunft zu schauen. Auch heute noch ist das Bleigießen allen bekannt – früher wurde es auch mit heißem Kerzenwachs in kaltes Wasser gemacht.
• In Thüringen heißt es: Wer zwischen 23:00 und 24:00 Uhr im Freien einen Kreis um sich zieht, kann sein Schicksal des kommenden Jahres sehen.
• Man ging in der Silvesternacht auf einen Kreuzweg, um „in die Zukunft zu horchen“.
• Auch das „Buchstechen“ war ein beliebtes kleines Orakel: Hierzu schlug man ein Buch beliebig auf und stach mit dem Finger in die offene Seite. Das getroffene Wort/der Satz war das Omen.
• Das Wetter an Silvester und Neujahr wurde kritisch beäugt, da es ein bedeutendes Omen für das neue Jahr war.
• Wenn es in der Neujahrsnacht schneit, gibt es viele Bienenschwärme.
• Warmes Nebelwetter bringt Krankheiten.
• Starkes Morgenrot an Neujahr kündigt Krankheit und Krieg an.
• Steht über dem Haus am hellen Nachthimmel eine dunkle Wolke, stirbt jemand.
• Starker Wind in der Silvesternacht bedeutet Krankheit und Tod

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Mit diesem schönen Feuerwerk wünsche ich allen einen guten Rutsch 🍀💚
Neujahrskuss

Klar, man kann sich das ganze Jahr über küssen. Warum ist also gerade der Kuss in der Neujahrsnacht so besonders?

Es ist Tradition
Schon die Römer haben in der Winterzeit die Saturnalien gefeiert. An diesem Festtag zu Ehren des Gottes Saturn ging es hoch her, es wurde gefeiert, getrunken und sich geküsst.
Es bedeutet Glück für das neue Jahr
Auch im deutschen und englischen Volksglauben ist der Kuss um Mitternacht ein Brauch, bei dem sich ein junges Liebespaar näherkommt und ihre aufblühende Beziehung mit Glück segnet. Außerdem soll die Person, die du zum zwölften Glockenschlag küsst, eine tragende Rolle in deinem Leben im kommenden Jahr spielen.
Es bedeutet Unglück, sich nicht zu küssen
Der Aberglaube funktioniert auch anders herum, denn wer keinen Kuss abbekommt, wird laut Volksglauben ein liebloses und verkümmertes Liebesleben im nächsten Jahr führen. Also nix *forever alone*, laut Überzeugung habt ihr da ein Wörtchen mitzureden.
Es ist schön
Klar, können einem die Mainstreammedien mit ihren perfekten Silvesterpartys und dem Kuss um Punkt zwölf auf die Nerven gehen. Aber mal ganz ehrlich, küssen ist etwas Schönes und zum Jahreswechsel kann man einfach mal den Moment genießen. Ob ihr mit eurem Partner das Jahr Revue passieren lasst, endlich mal wieder mit dem kompletten Freundeskreis zusammenkommt oder mit eurer Familie feiert – genießt noch einen Tag lang die schönen Erinnerungen vom letzten Jahr, um euch dann auf das neue freuen zu können.

Nicht vergessen: Das Ganze nicht so ernst nehmen! Guten Freunden ein dickes Schmatzerl auf die Backe drücken zählt nämlich auch, finden wir...
Es ist alles erlaubt
Wer keinen festen Partner hat, kann auch die beste Freundin auf die Backe knutschen oder sich einen attraktiven Unbekannten auf der Party zum Knutschen schnappen. Genauso ist es okay, dem Spiegelbild einen Schmatzer zu geben oder dem Instagram-Profil des Schwarms, vielleicht kann aus der Wunsch-Beziehung ja noch was werden. Schließlich gilt: Neues Jahr, neues Glück.

https://www.jolie.de/leben/silvester-tradition-darum-gibt-einen-kuss-zum-neuen-jahr?amp

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Ein neues Jahr!
Tritt froh herein,
mit aller Welt in Frieden,
vergiss, wie viel
der Plag und Pein
das alte Jahr beschieden.
Du lebst, sei dankbar,froh und klug
und wenn drei bösen Tagen ein guter folgt,
sei stark genug ,
sie alle vier zu tragen.

Friedrich Wilhelm Weber

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Das Jahresende
ist kein Ende und kein Anfang,
sondern ein Weiterleben
mit der Weisheit,
die uns die Erfahrung gelehrt hat...
-Irische Weisheit-

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Forwarded from Trinität des Lebens
In Zeiten, wie diesen, ist Schönheit der einzige Rückzugsort.
Warum feiern wir Neujahr ausgerechnet am 1. Januar?

Das Neue Jahr beginnt am 1. Januar. Das ist für uns eine Tatsache und spiegelt sich nicht zuletzt jedes Jahr in den Bilanzen der Fitnessstudios wider. Aber sobald man anfängt, über diese so unumwerfliche Tatsache nachzudenken, merkt man, wie zufällig dieses Datum eigentlich ist. Der Jahreswechsel könnte doch genauso gut an jedem anderen Tag des Jahres stattfinden. Wann genau ein Jahr endet und das nächste beginnt, spielt in Wirklichkeit keinerlei Rolle. Dementsprechend wird es dich wohl nicht überraschen, wenn ich dir heute erzähle: Silvester und Neujahr wurden in der Geschichte auch schon an ganz anderen Tagen begangen! Begangen wurde der Übergang zwischen den Jahren aber tatsächlich schon sehr früh. Dieser alte Ursprung mit seinen vielen Umwegen bis zum heutigen Feiertag macht Neujahr auch zu einem so außergewöhnlichen und faszinierenden Feiertag. Wer hat das Neue Jahr im Januar also erfunden und was war davor?

Wir müssen über Kalender sprechen

Bevor wir wirklich in diese Geschichte eintauchen können, müssen wir uns aber eine noch grundlegendere Frage stellen: Warum gibt es ein neues Jahr überhaupt? Immerhin ist das Jahresende kein echtes Ereignis, das wir in der Natur mitverfolgen könnten. Zumindest nicht direkt. Als Menschheit mussten wir da erst mal das Konzept eines Kalenders erfinden, damit ein Jahreswechsel überhaupt Sinn ergab. Ohne jetzt zu tief abzuschweifen, kann man hier festhalten, dass die Menschen in der Vergangenheit zwei grundlegende Arten von Kalendern erfunden haben und damit ihr Jahr zu strukturierten. Zuerst kam der Mondkalender. Denn die Menschen merkten schon früh, dass der Mond sich in Phasen bewegte und die Zeit zwischen zwei Vollmonden regelmäßig um die 30 Tage umfasste. Daran orientierten sich die ersten Menschen möglicherweise sogar schon vor ihrer Sesshaftwerdung. Bald erhielten die so entstandenen Mondzyklen auch Namen und es ist somit kein Zufall, dass auch das Wort „Monat“ im Deutschen vom „Mond“ abstammt.

Aber mit diesen Mondkalendern gibt es ein kleines Problemchen. Denn ein Mondzyklus um die Erde dauert eben nicht genau 30 Tage, sondern vielmehr 29,5 und ein paar Zerquetschte. Das heißt, wenn man sich in einer Kultur ausschließlich daran orientiert, geraten irgendwann die Jahreszeiten durcheinander. Hätten wir heute einen reinen Mondkalender, wäre der Januar schon mehrere Male in den astronomischen Sommer gewandert und wieder zurück. Wenig hilfreich also, wenn man damit die Erntezeit und andere wichtige Daten berechnen will. Deswegen kamen irgendwann Sonnenkalender hinzu. Einige clevere Menschen bemerkten anhand der wandernden Sternenkonstellationen, dass das Jahr in etwa 365 Tage untergliedert werden konnte. Spätestens seit der griechischen Antike wurden auf der Basis dann neue Kalendersysteme erdacht. Die Monate wurden in ihrer Länge angepasst, sodass sie am Ende ein astronomisches Jahr ergaben. Mehr oder weniger zumindest. Aber es stellt sich immer noch die Frage: Wann soll ein solches Jahr denn nun beginnen und enden?

Gibt es einen logischen Termin für Neujahr?

In griechisch-römischer Zeit (aber auch schon davor) sind somit die meisten Hochkulturen zu irgendeiner Form berechneter Kalendersysteme übergegangen. Die Jahre wurden nun nicht mehr durch reine Beobachtung, sondern auf dem mathematischen Weg kalkuliert, um möglichst nah an den Verlauf der Jahreszeiten ranzukommen. Schön und gut, die Kalender wurden also besser. Aber wann feierten diese Menschen dann das Neue Jahr? Auch das war zwar von Kultur zu Kultur unterschiedlich, es gab aber doch offensichtliche Kandidaten für Neujahr und nein: Keines dieser Daten war der 1. Januar. Wenn man schon einen Tag für den Jahresbeginn sucht, bieten sich doch erstmal die astronomischen Fixdaten an: Die Tagundnachtgleichen (welch wunderbares deutsches Wort …) in Frühling und Herbst etwa, oder natürlich die Sommer- und Wintersonnenwenden. Das wäre mit Sicherheit die konsequenteste Lösung. Aber natürlich kamen die alten Römer irgendwann auf eine andere.
Und selbstverständlich geht unser heutiges Neujahr auf die Römer zurück, egal wie unlogisch ihr Datum …

Den Römern haben wir in dieser Hinsicht aber ohnehin noch für einiges mehr zu danken. Sie waren es schließlich auch, die unsere heutigen Monatsnamen und unseren Kalender an und für sich eingeführt haben. Das neue Jahr begann bei ihnen aber längste Zeit am 1. März und nicht dem 1. Januar. Das wäre auch schwer möglich gewesen, denn ursprünglich kannte der römische Kalender wahrscheinlich nur zehn Monate, was auch die verwirrenden Namen in unserem heutigen Kalender erklärt. Sept-ember, der siebente, Nov-ember der neunte … Ein furchtbares Durcheinander, das dadurch entstand, dass die Römer irgendwann im 2. Jahrhundert vor Christus auf die brillante Idee kamen, einfach zwei Monate einzuschieben. Vielen Dank auch!

Neujahr feierte man im alten Rom aber auch danach noch am 1. März. Die zwei Zusatzmonate wurden zuerst am Ende des Jahres eingeschoben, nicht am Anfang. Das würde erst Julius Cäsar nochmal hundert Jahre später ändern. Er erschuf aus dem alten römischen Kalender unter Zuhilfenahme ägyptischer Modelle den heute so genannten julianischen Kalender mit Januar am Beginn. Der Kalender könnte uns auch sonst bekannt vorkommen. Er besteht aus 365 Tagen, 12 Monaten und einem Schaltjahr alle vier Jahre. Damit kam Cäsar ziemlich nah an das astronomische Jahr heran. Nur etwa 11 Minuten war das römische Jahr nun kürzer als die Sonnenumrundung der Erde. Aber den Fehler würden wir auch schnell in den Griff bekommen. Nur knapp 1600 Jahre später in der Gregorianischen Kalenderreform.

Zwischen den Jahren …wie denn sowas?

Nur weil die Römer nun aber den 1. Januar als Datum für ihr Neujahr fixiert hatten, heißt das aber noch lange nicht, dass es von jener Zeit an in ganz Europa die Norm gewesen wäre. Die Franken begannen das neue Jahr erst recht wieder am 1. März, in Byzanz galt währenddessen der 1. September als Jahresbeginn, da das als Tag der Entstehung der Welt galt. Das Judentum wiederum übernahm den römisch-julianische Kalender überhaupt nicht, weshalb der jüdische Mondkalender bis heute durch das Jahr wandert. Die Kelten feierten ihr Neujahr dann wieder an einem ganz anderen Tag, angeblich zu Samhain Ende Oktober, und in weiten Teilen des mittelalterlichen Europas waren für Neujahr Daten irgendwann zwischen Wintersonnenwende, Weihnachten und dem 6. Januar üblich. Es dauerte bis ins 17. Jahrhundert, dass der Papst für die katholische Welt schließlich den einheitlichen Jahreswechsel zum 1. Januar festlegte. Am Tag davor sollte von nun an Silvester gefeiert werden.

Der Weg zum Neujahrsfest am 1. Januar war somit ein sehr langer. Es dauerte bis in römische Zeit, dass der uns heute geläufige Kalender entwickelt wurde. Es dauerte danach noch bis ins 16. Jahrhundert, dass dieser Kalender in der gregorianischen Reform soweit angepasst wurde, dass er auch mit dem astronomischen Jahr übereinstimmt. Und es dauerte nochmal 100 Jahre länger, bis der Papst den 1. Januar als Zeitpunkt des Jahreswechsels verbindlich festlegte. Bis dahin konnte das neue Jahr somit fast an jedem beliebigen Tag stattfinden und variierte von Gegend zu Gegend ganz gravierend. Irgendwann zwischen Weihnachten und Anfang Januar war es halt, das Ende des alten und der Beginn des neuen Jahres. Die Redewendung „Zwischen den Jahren“ macht diese Verwirrung bis heute noch deutlich.

https://ralfgrabuschnig.com/warum-neujahr/?fbclid=IwAR1AFLwUJ8-0hivCWLzAZKeNjhxg7Ln1dxo1LaWfjmrFLjy_KwT9S_1b2KU

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Es tut mir leid, aber die Kommentarfunktion hab ich wieder aus gemacht… ich betreibe den Kanal alleine und schaffe es leider nicht, immer da zu sein, da doch auch teils nicht so schöne Kommentare gekommen sind. Es geht nicht um Kritik , jedoch weiß ich nicht, was Politik in den Kommentaren verloren hat, wenn darüber zum Beispiel kein Wort hier in dem Kanal steht? Ich weiß das die aktuelle Zeit sehr kräftezehrend ist, daher dachte ich mit was schönem kann ich aufheitern… lasst euch nicht kaputt machen und seht auch das positive im Leben, nicht nur das negative. Ich wünsche euch alles Gute für das kommende Jahr 💚

"Das neue Jahr sieht mich freundlich an
Und ich lasse das alte mit seinem Sonnenschein
Und seinen Wolken ruhig hinter mir."

- Goethe
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Forwarded from UR - Gemeinschaft
Hartung
Januar

Bedeutung:
Hartung leitet sich vom althochdeutschen Wort harto (auch hartu geschrieben) ab und bedeutet kann neben hart oder schwer auch sehr oder viel bedeuten. Bezogen auf die Jahreszeit bedeutet die Substantivierung Hartung, daß „viel der Kälte“, „viel Schnee“ oder „viel Eis“ in diesem Monat des germanischen Winters vorhanden ist. Januar hingegen ist die Benennung nach dem römischen Gott Janus, der aufgrund seiner zwei Antlitze beispielhaft für Jahresbeginn und -ende steht.

Weitere deutsche Alternativen:
Eismond, Schneemond, Wintermond, Wolfsmond

,,Einst hatten wir Namen für die zwölf Monde, bei denen wir uns etwas denken konnten. Sie bestanden nicht aus Papier und Blech, sie hatten Leben und Farbe, Blühten wie die Blumen am Rain und ragten wie die Eichbäume des Waldes. Auf dem Boden unserer innersten Eigenart waren sie gewachsen, sie flüsterten zu uns von verborgener Weisheit und rauschten kostbare Geheimnisse.“

- Hermann Löns
Forwarded from WeltenkreisBifroest
Glücksschwein
Der wilde Eber war das heilige Tier der germanischen Götter. Die germanische Göttin Freya trug beispielsweise den Beinamen Syr (Sau), und Schweine waren Opfertiere für die griechische Göttin Demeter. In europäischen Kulturen war die Sau aber auch Symbol für Wohlstand. Das Glücksschwein gilt von alters her als Fruchtbarkeitssymbol und Glücksbringer. Zu Neujahr sollte man einen Schweinsrüssel oder zumindest Schweinefleisch essen, damit man im kommenden Jahr Glück hat, so der Volksglaube. Früher gab es nur selten Fleisch zu essen. Wer ein Schwein hatte, wurde meist schon als reich und glücklich angesehen.

https://www.tg-me.com/WeltenkreisBifroest
2025/07/13 15:15:30
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