Telegram Web Link
Das Mass der Zeit

Laut Beda dem Ehrwürdigen leitet sich das lateinische Wort für Zeit, tempus, von temperamentum ab, was u.a. in etwa…Maß
bedeutet. Diese Herleitung legt nahe,
dass Zeit und Maß konzeptionell eng miteinander verwoben sind und die Zeit auch im Mittelalter etwas, Messbares war.
Die Gründe dafür, die Zeit messen zu wollen,
unterschieden sich allerdings von denen der
modernen Gesellschaft. Es wurde nicht berechnet, wie viele Stunden und Minuten die Erfüllung einer bestimmten Aufgabe brauchte. Der Ablauf des Tages wurde vor allem durch den Stand der Sonne bestimmt.
Die Zeitmessung war allerdings überaus wichtig, um die religiösen Feiertage zu bestimmen. Mittelalterliche
Gelehrte grübelten zum Beispiel oft und lange über das genaue Datum des Osterfestes nach. Die Bestimmung des richtigen Zeitpunkts für einen derart heiligen Feiertag war ein komplexer Prozess und bedurfte genauer Kenntnisse der Zeitmessung und der
Arithmetik. Wie konnten damals mathematische und astronomische Berechnungen ohne Taschenrechner
ausgeführt werden? Indem beispielsweise an den Händen bis 9.999 gezählt wurde, wie in diesem Manuskript zu sehen ist.

Bildquelle:

Ein Diagramm, welches das
Abzählen mit den Fingern illustriert
11.-12. Jh.
British Library, London, Vereinigtes
Königreich
Ref. Royal MS 13 A XI $.33v

Textquelle:

Discovery Tour: Das Zeitalter der WikingeR


https://www.tg-me.com/FreigeistMidgardAlteWerte
Wir segeln in verschiedenen Richtungen über den Ozean des Lebens; die Vernunft ist die Karte, die Leidenschaft der Wind.

Deutsches Sprichwort

Bild: Pinterest

https://www.tg-me.com/FreigeistMidgardAlteWerte
Frauenliebe

O glücklich, wer ein Weib gefunden,
Das Treue hält in bittern Stunden.

Es kann nicht Gold und Edelstein
Gleich ihrer Liebe köstlich sein.

Mit milder Hand und gutem Wort
Scheucht sie von dir den Kummer fort.

Und aus dem lieben Angesicht,
Da strahlt ein tröstend Sonnenlicht.

Im Winterschnee das Tannengrün,
In dunklen Nächten Sternenglühn.

Ein frischer Quell in Wüstenein,
Er könnte nicht so tröstlich sein.

Hat auch das Glück gewendet sich,
Sie schlingt den treuen Arm um dich.

Wenn nichts in Treue zu dir hält
Mein Lieben nie zusammenfällt.

Ich trage gern mit dir die Not,
Und hab' genug an trock'nem Brot,

Ich misse nicht des Lebens Lust,
Wenn du mich hegst an deiner Brust!

O glücklich, wer ein Weib gefunden,
Das Treue hält in bittern Stunden!

Otto von Leixner

https://www.tg-me.com/FreigeistMidgardAlteWerte
1👍1
Forwarded from Liebe~Damals und Heute … verliert sich die Menschheit?
Manchmal schauen wir in die Ferne und realisieren nicht, dass das Glück, was wir suchten, genau vor uns liegt…

Geschrieben von mir

https://www.tg-me.com/liebedamslundheute
Auch ich denke manchmal an unsere Eltern und Großeltern, und fragte mich, wieweit sie wirklich so festgegründet, würdig und weise waren, wie es den Anschein hatte. Ich glaube, dass sie gerade in ihren lebendigsten Stunden alle Zweifel, Triebe, Beängstigungen ebenso erlebt haben wie wir. Aber sie lebten in einem Herkommen, in einer festen Form von Sitte, Moral und Haltung, und diese feste Form ist uns verloren gegangen.

Aus Hermann Hesse „Die Antwort bist Du selbst“

https://www.tg-me.com/FreigeistMidgardAlteWerte
Forwarded from Der Nordische Gedanke
Glaube und Kinder

“Dem Menschen einen Glauben schenken, heißt seine Kraft verzehnfachen.” [Gustave Le Bon]

Die Kinder wahrhaftig und aus dem tiefsten Herzen religiöser [Religion; religiō = Rückbindung an den Ursprung] Eltern, Großeltern und einer nicht verwestlichten Gemeinschaft, verfügten gewiß in den ersten Lebensjahren nicht die “Freiheit der persönlichen Entscheidung” über den Einfluß, der dadurch auf sie mit einwirkt und ihren Weg gewissermaßen mit bestimmt, wie der übliche Vorwurf derer lautet, die auch oft nur die missbräuchliche Seite der Religion meinen.

Manche dieser – im modernen Westen [ebenso unfrei] angekommenen – Kinder mögen sich nicht selten als junge Erwachsene später von dieser Lebens- und Denkweise aus verschiedenen Gründen abgewandt und innerlich losgesagt haben, während sie in anderen weltlichen Zielen und Wegen umherirrend und haltlos dem “Glück” hinterherjagten, andere reihten sich, ohne Fragen zu stellen und sich für die Inhalte tiefergehend zu interessieren und zu begeistern ein, andere wiederrum schlugen gar die primitivsten Abwege ein, und nur die Wenigsten, die sich abwandten, kehren entschiedener und bewusster denn je zurück – zum Ursprung – und verstehen, dass der Glaube und die, manchmal aus der Sicht eines ungeduldigen Kindes, “übertriebene” und nicht nachvollziehbareTreue zum innigen, täglichen Gebet der Eltern, welches eine in Worte nicht zu fassende, allumfänglich tiefe Liebe an etwas Höheres sich ausdrückte, die die ganze Zeit im Kinde schon als Knospe ruhte und nur darauf wartete endlich einen Lichtstrahl inmitten der Finsternis zu empfangen und in Höhe wachsen zu dürfen.

Ein aufrichtiger Glaube erzeugt immer ein Leuchten im Herzen – und was vom Herzen kommt, spricht direkt zum Herzen. Es schützt die Seele und gewährt Halt und Kraft, dessen Ursprung jenseits der materiellen, bedingten Welt ist.

Die Kinder aus einem Elternhaus und Umfeld, wo von Anfang an der Bezug auf dem Glauben und Spiritualität auf einer anderen Ebene vernommen wurde, mögen über keine “Freiheit der Entscheidung” verfügt haben, doch sie bekamen etwas wahrhaft Wertvolleres:

Den ersten Funken des Gespürs für ein “Mehr” im Leben;
für ein Mehr und Größer, als nur der Mensch und das bloße Überleben allein.
«Der moderne Mensch fühlt sich nicht als Teil der Natur, sondern als eine äußere Kraft, die sie beherrschen und erobern will. Er spricht sogar über den Kampf mit der Natur und vergisst, dass er, wenn er diesen Kampf gewinnt, der Verlierer sein wird.»

— Ernst Friedrich Schumacher (1911-1977), britischer Ökonom deutscher Herkunft.

https://www.tg-me.com/FreigeistMidgardAlteWerte
👍2
Urahnherr der Germanen ist Tuisko, Sohn der Erde, sagt Tacitus. – Von der Erde geboren kehrt der Germane wieder zur Mutter Erde im Tode zurück; der Schoß, dem er entsprungen, nimmt ihn wieder auf. Daher hatte der Tod, obpf. Dáud, goth. dáuthus, ursprünglich für den germanischen Heiden keine schreckliche Seite, so lange er seines Glaubens bewußt geblieben ist, wie auch der Christ leicht stirbt, wenn er glaubt, daß er zum Vater im Himmel gehen wird. Aber die Gewohnheit des Lebens ist eine süsse, dem Heiden wie dem Christen, wenn beyde das Gedächtniß ihres Ursprunges verloren haben und sie ohne die höhere Kraft, welche der Glaube gibt, dem Grauen der Natur vor der Vernichtung, dem Ende des zeitlichen Seyns, Nichts entgegensetzen können als den vergeblichen Kampf um das geliebte Leben. So wurde dem heidnischen Germanen später, als die treue Anhänglichkeit an seine Götter allgemach erschlaffte und gerade darin für die Lehre des Christentumes der Boden vorbereitet wurde, aus der liebenden Mutter, der Erdengöttin, das grausame Weib, welches gleich dem Saturn unersättlich die Kinder frißt, denen sie das Leben gegeben.
Die Erde ist also die eigentliche Todesgöttin, zugleich die Hel, Göttin der Unterwelt, im düsteren Aufenthalte, welche ihre Diener, Tod und Pest, aussendet, die Erdensöhne zu ihr zurückzuführen. Als Bote der mächtigen Göttin trägt der Tod den Stab und verkündet er den Menschen das unwiderstehliche Gebot der Gebieterin, mit ihm hinabzusteigen zu jener Stätte, in welche kein belebender Lichtstrahl eindringt. Darum fährt auch der Mensch zur Grube, wenn er stirbt.

Wurde nun die Herrin zum wahren Scheusal, so kann ihr Diener es nicht besser haben wollen; auch er sank zum grausamen, grauenvollen Wesen herab. Wenn dagegen die Märchen seine Gestalt und sein Thun in milderem Licht erscheinen lassen, so liegt diesem ältere Auffassung zu Grunde und das Volk wollte an dessen Gepräge um so minder ändern, als es den Teufel doch mehr als den Tod fürchtet. Auch möchte es den persönlichen Tod gerne auf dieselbe Stufe hinabbringen, wie den Teufel und den Riesen, und in ein überlistendes Verhältniß zu ihm treten. Doch dieses gelingt höchstens nur für gewisse Zeit: am Ende ist es doch der Tod, der den Sieg davonträgt. Hans Sachs in seinen Dichtungen hat wohl zumeist nur oberpfälzischem Munde entlehnt.

Quelle: Franz Schönwerth: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen 1–3, Band 3, Augsburg 1857/58/59, S. 3-5.

https://www.tg-me.com/FreigeistMidgardAlteWerte
Alle Lebewesen außer den Menschen wissen, dass der Hauptzweck des Lebens darin besteht, es zu genießen.

Samuel Butlet

https://www.tg-me.com/FreigeistMidgardAlteWerte
Eines der stärksten Kunstprojekte des »Burning Man Festivals 2015« stammte vom ukrainischen Künstler Alexander Milov. Seine Skulptur nannte er »Love«.

Milov schrieb dazu: »Es zeigt den Konflikt zwischen einem Mann und einer Frau sowie den äußeren und inneren Ausdruck der menschlichen Natur. Ihr Inneres wird in Form von durchsichtigen Kindern dargestellt, die ihre Hände durch das Gitter ausstrecken. Wenn es dunkel wird, beginnen die Kinder zu leuchten. Dieses Leuchten ist ein Symbol der Reinheit und Aufrichtigkeit, das die Menschen zusammenbringt und ihnen die Chance gibt, sich zu versöhnen, wenn dunkle Zeiten in ihr Leben kommen.«

https://www.tg-me.com/FreigeistMidgardAlteWerte
Ich mache eine kleine Pause… wünsche euch erstmal alles Gute 🍀 💚
Treulos ist, wer Lebewohl sagt, wenn die Straße dunkel wird.

J.R.R. Tolkien

https://www.tg-me.com/FreigeistMidgardAlteWerte
WINTERNACHT (Nikolaus Lenau)

Vor Kälte ist die Luft erstarrt,
Es kracht der Schnee von meinen Tritten,
Es dampft mein Hauch, es klirrt mein Bart;
Nur fort, nur immer fortgeschritten!

Wie feierlich die Gegend schweigt!
Der Mond bescheint die alten Fichten,
Die, sehnsuchtsvoll zum Tod geneigt,
Den Zweig zurück zur Erde richten.

Frost! friere mir ins Herz hinein,
Tief in das heißbewegte, wilde!
Dass einmal Ruh mag drinnen sein,
Wie hier im nächtlichen Gefilde!

Bild: "Winternacht", Otto Frölicher (1840 - 1890)

https://www.tg-me.com/FreigeistMidgardAlteWerte
[...] auch in der Seele bleiben der Charakter, die Gewohnheiten, Meinungen, Begierden, Freude, Schmerz, Furcht, in einem jeden niemals dieselben, sondern das eine von ihnen ist erst im Entstehen, während das andere schon wieder im Vergehen begriffen ist.

Platon

Nur wer sich ändert, bleibt sich treu.

W. Biermann

https://www.tg-me.com/FreigeistMidgardAlteWerte
Forwarded from Vom Adel der Seele
Wenn wir eine Situation nicht mehr ändern können, sind wir aufgefordert, uns selbst zu ändern.

Viktor Frankl
Art: Tim Cantor
👍1
„Das Glück des Menschen – ich habe seine tiefsten Gründe gesucht, und das habe ich herausgefunden: Der Grund liegt nicht im Geld oder Besitz oder Luxus, nicht im Nichtstun oder Geschäfte machen, nicht im Leisten oder Genießen. Bei glücklichen Menschen fand ich immer als Grund tiefe Geborgenheit, spontane Freude an den kleinen Dingen und eine große Einfachheit.“ (Phil Bosmans)

https://www.tg-me.com/FreigeistMidgardAlteWerte
2025/07/13 09:15:27
Back to Top
HTML Embed Code: